Mit dem «Musiksommer» will auch Radio SRF 3 wieder «bi de Lüt» sein. Fünf Wochen touren die Moderatoren durch die Schweiz und senden dabei aus einem Studio vor Ort. Aktuell macht es sich Judith Wernli (48) in Brugg AG gemütlich. Weniger entspannt ist dieser Besuch für die Bewohner vor Ort. In der Nacht von Freitag auf Samstag meldet sich ein Leserreporter bei Blick: «SRF 3, lass uns schlafen! Es ist ja schön, dass SRF 3 Brugg besuchen kommt, aber schaltet das Radio aus. Das ist nur noch Lärmbelästigung.»
Am Morgen danach erklärt Anwohner Jonathan Gfeller mit etwas weniger Schlaf als gewohnt, was passiert ist: «Immer zu vollen Stunden liefen die Nachrichten. Es war ziemlich laut. SRF 3 hat die ganze Nachbarschaft beschallt.» In den Nächten zuvor sei das nicht der Fall gewesen. Er habe sich deshalb mit dem SRF in Verbindung gesetzt. «Sie haben sich bei mir entschuldigt und erklärt, dass in der Nacht niemand vor Ort sei.»
Mit etwas Abstand kann Gfeller über den lauten Nachbarn lachen. «Auf eine Art war es ja auch lustig.»
SRF-3-Chef entschuldigt sich
Laut SRF-3-Co-Chef Alexander Blunschi (40) sei abends vergessen gegangen, eine Funktion auszuschalten, weshalb die Nachrichten laut gesendet wurden. «Zwar waren ein paar Bruggerinnen und Brugger durch dieses Versehen ungewollt topaktuell informiert, unter anderem über die sensationelle Olympiamedaille des Schweizer Schwimmers Noè Ponti. Das ist jedoch nicht Service public, wie wir ihn uns bei SRF 3 vorstellen. Wir entschuldigen uns bei allen Anwohnerinnen und Anwohnern, die wir damit stündlich geweckt haben.»
Das schlechte Gewissen scheint Blunschi und sein Team offenbar zu plagen: Neben einer persönlichen Entschuldigung gibt es für die Anwohner auch eine «süsse Überraschung» und eine Einladung zum Konzert von Seven (42) in ihren Briefkästen.
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