Barbara Lüthi (44) sorgt mit ihrem Moderationsstil beim SRF-«Club» für rote Köpfe: In der Sendung vom vergangenen Dienstag zum Thema «Transsexualität» wirkt die einstige Asien-Korrespondentin nervös und verhaspelt sich oft, teilweise verschluckt sie ganze Wörter. Auf Twitter hagelt es Kritik: «Pardon, aber sie nuscheln», schreibt ein Zuschauer empört. «Genau, schade, man versteht sie kaum», meint ein anderer. Und weiter: «Barbara Lüthi stört optisch und akustisch.» Harsche Kritik an der neuen «Club»-Moderatorin.
Rhetorikexperte gibt Kritikern recht
«Mich erstaunt das negative Echo auf Twitter nicht», sagt Marcus Knill, Experte für Medienrhetorik im BLICK-Interview. Auch er sei darüber erschrocken, dass eine preisgekrönte Korrespondentin wie Lüthi «so unprofessionell» moderiert habe.
«Da ist sie keine Anwärterin für einen Preis. Sie wirkte fahrig, zappelig, unterbrach voreilig, sprach zu schnell und verärgert das Publikum mit ihrem aufgekratzten Verhalten.» Zudem entspreche ihre Aussprache nicht der einer Profifrau, so Knill weiter: «Sie hat genuschelt und sich zu oft korrigieren und wiederholen müssen.»
Bildschirmabstinenz und Moderationsschulung
Moderieren sei nicht jedermanns Sache, sondern «eine Königsdisziplin» und müsse «zusätzlich gelernt werden», stellt der Rhetorikexperte klar. Deshalb gäbe es für das SRF nur eine Lösung: «Ich würde Barbara Lüthi bis zur No-Billag-Abstimmung aus dem Gefecht nehmen und sie einer Moderationsschulung unterziehen», so Knill. «Immerhin setzt das SRF ja auf Qualität.»
Projer nimmt Lüthi in Schutz
Jonas Projer (36), Lüthis Vorgesetzter und Leiter Fachredaktion Talk, nimmt seinen Moderations-Neuling in Schutz. Die 44-Jährige habe den «Club» am Dienstag sehr souverän geleitet. «Innert weniger Sendungen hat sie sich bereits als kluge und engagierte Moderatorin etabliert, die sich bei allen Themen – von Gesellschaft bis Politik – trittsicher bewegt.»
Barbara Lüthi selber nimmt die Kritik der Zuschauer nach eigener Aussage ernst und erklärt: «Ich lerne momentan in jeder Sendung Neues dazu.» Natürlich werde sie in der Anfangsphase, wie beim SRF üblich, von einem Coach begleitet.