Schlechtwetter bei «Meteo» – wegen eines Instagram-Posts. Ein Zuschauer reichte Beschwerde wegen einer Story auf dem Social-Media-Profil der SRF-Sendung ein. Die Wettershow nimmt darin Bezug auf eine Frau, die sich auf ihrem Profil unter anderem als Waffenliebhaberin inszeniert.
«Dass ein öffentlich rechtliches Fernsehen im Instagram eine Story posted, die irgend eine Frau zeigt, die offenbar nicht gewillt ist, richtig Deutsch zu sprechen (‹gömmer Badi›), muss man im 2019 wohl akzeptieren, nicht aber gutheissen», motzt der Beanstander.
Besonders verärgert ist der Zuschauer aber, weil diese Frau auf ihrem Instagram-Profil «verbotene Substanzen wie die Droge Marihuana feiert und verherrlicht, ja sogar sich mit Waffen darstellt (nicht beim Sportschiessen)», wie er schreibt. «Das geht definitiv nicht und verstösst gegen mehrere ihrer aufgeführten Grundsätze! Warum bekommt so jemand überhaupt eine Plattform bei SRF? (...) Bedenklich...», ätzt er.
Bucheli: «Es gibt keinen Link zu dieser Frau»
«Meteo»-Chef Thomas Bucheli (57) wehrt sich vehement gegen diese Vorwürfe, rechtfertigt sich damit, dass es vom abgebildeten Video keinen direkten Link zum Profil dieser Frau gebe. «Einleitend sei festgehalten: Die Darstellungen von Herrn X in seiner Beschwerde gegen die Instagram-Story von SRF-‹Meteo› (vom 14. Februar) sind nicht korrekt dargestellt», so Bucheli in seiner Begründung. Im Video sei zwar der Name der Userin (Celjne) eingeblendet gewesen, aber eben ohne Link.
Das Video beurteile man als insgesamt «ziemlich schräg, gelinde gesagt», so der Moderator weiter. Man habe es aber gepostet, weil die Frau mit ihrer Aussage den Punkt getroffen habe: «Soeben noch eisigkalt – jetzt Badewetter», so Bucheli. Dass die Dame mit ihrer Sprache und mit ihrer ganzen Erscheinung einer bestimmten Social-Media-Klientel entspreche, sei ihnen selbstverständlich bewusst gewesen.
«Um die Social-Media-Klientel zu begrüssen»
«Gerade deshalb, so sagten wir uns, können wir dieses Video mit dem salopp aber treffend formulierten Kommentar zum Wetter an unsere ‹normale› Instagram-Wetter-Story anhängen – um ebendiese Klientel auch mal zu ‹begrüssen›.»
SRG-Ombudsmann Roger Blum (74), der sich dieses Falls annehmen musste, bestätigt Buchelis Rechtfertigung. Blum schreibt an die Adresse des Beanstanders: «Das Video ist völlig harmlos, die junge Frau äussert sich zum extremen Wetterwechsel innert eines Tages. Alles andere, was Sie herausgefunden haben und was Sie anstössig finden, hat mit dem Video, das ‹Meteo› aufgeschaltet hat, nichts zu tun.» Es seien keine Regeln verletzt worden. (wyt)