Das schwere Bus-Unglück in Schweden, bei dem sechs junge Schweizer ums Leben kamen und einer schwer verletzt wurde, hätte beinahe Folgen für das Schweizer Fernsehen gehabt.
Fünf der Opfer kamen aus Adelboden. Der Sender geriet in die Zwickmühle, denn die Unterhaltungsshow «SRF bi de Lüt – Live» vom 26. Januar war just im Berner Oberländer Dorf geplant. Sofort stellte sich die Frage: Soll man senden – oder die Show aus Rücksicht auf die Angehörigen absagen?
SRF sendet in Absprache mit den Angehörigen
Man habe sich für Ersteres entschieden, sagt das SRF auf Anfrage von BLICK. «Wir sind tief betroffen, und unsere Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen», sagt Reto Peritz, Bereichsleiter Show SRF. In enger Absprache mit ihnen, der Gemeinde Adelboden und dem Organisationskomitee habe man gemeinsam entschieden, «SRF bi de Lüt – Live» am 26. Januar dennoch aus Adelboden zu senden.
«Den Familien und Angehörigen war es ein Anliegen, dass die Sendung stattfindet», so Peritz. Inwiefern das Verkehrsunglück in der Sendung thematisiert werde, würden alle Beteiligten in den nächsten Tagen gemeinsam besprechen, heisst es weiter.
Hartmann: «Show» und «Fest» seien derzeit fehl am Platz
Nik Hartmann (46), der Moderator der Sendung, sagt zu BLICK, er denke täglich an das schreckliche Unglück und die unendliche Trauer der Angehörigen. «‹Show› und ‹Fest› sind Worte, die in diesen Tagen fehl am Platz sind», so Hartmann. «Ich werde mit meinem Team bis zur Sendung intensiv daran arbeiten, dass man spürt, dass wir an die Familie und an ganz Adelboden denken.» (wyt)