Greta heisst jetzt auf SRF «Thünberg»
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Greta Thünberg:Greta heisst jetzt auf SRF «Thünberg»

Sender setzt auf neue Aussprache
Darum heisst Greta auf SRF jetzt «Thünberg»

Greta Thunberg kennt jedes Kind. Doch wie spricht man sie eigentlich aus? Das scheint weniger klar. Das Schweizer Fernsehen ist umgeschwenkt.
Publiziert: 31.01.2020 um 17:01 Uhr
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«Die Jugend hat genug von den Ausreden der Politik, wie Thünberg in Davos betonte», war am Mittwochabend auf SRF zu hören.
Foto: keystone
Silvan Kämpfen

«Sie ist der Leuchtstern der Klimaaktivisten: Greta Thünberg.» So begann kürzlich ein Beitrag im «10vor10». Und am Mittwoch hiess es in einer SRF-Vorschau auf einen Dok-Film: «Die Jugend hat genug von den Ausreden der Politik, wie Thünberg in Davos betonte.»

Wer zuletzt genau hingehört hat, dem ist die veränderte Aussprache aufgefallen. Tatsächlich heisst Greta bei SRF nun nicht mehr Thunberg, sondern konsequent «Thünberg».

Dass SRF eine Aussprachevariante, die schon länger im Gebrauch ist und an die sich die Zuschauer gewöhnt haben, plötzlich ändert, kommt eher selten vor. Was ist geschehen? Nach einigen Monaten «Thunberg» habe sich «Thünberg» durchgesetzt – vor allem nachdem sich Greta auf einem Klimakongress vor grossem Publikum selber vorgestellt hatte («My name is Greta Thünberg…»), so SRF-Nachrichtenchef Gregor Meier auf Anfrage.

Allgemein hält sich SRF bei der Aussprache von Eigennamen an folgenden Grundsatz: Die Moderatoren sollen Namen «so landessprachlich wie möglich und so schweizerdeutsch-deutsch wie nötig» aussprechen. Das heisst: Man soll dem Namen zwar anmerken, dass er aus einem anderen Sprachraum kommt, die Aussprache soll aber auch nicht vom Inhalt ablenken oder verwirren.

Wie fest eingedeutscht wird, ist daher sehr unterschiedlich. Namen aus uns bekannten Sprachen wie Englisch, Französisch, Italienisch zum Beispiel sprechen Susanne Wille, Arthur Honegger und Co. eher wie im Original aus: «Harry» und «Meghan» klingen auf SRF ähnlich wie bei der BBC, und «Macron» wird wie in Frankreich auf der ersten Silbe betont (auf ARD und ZDF heisst Letzterer «Mackrooon»).

Kein «Runaldu»

Namen aus weniger geläufigen Sprachgebieten werden dagegen stärker eingedeutscht. So heisst Fussballstar CR7 nicht wie auf Portugiesisch «Crischtianu Runaldu», der russische Präsident nicht «Puhtjin» und der ermordete saudische Regierungskritiker nicht «Chaschoggschi». Damit wird sichergestellt, dass die Zuschauer noch verstehen, um wen es in einem Beitrag überhaupt geht. Damit sie den Namen, den sie vielleicht am Nachmittag auf Blick.ch gelesen haben, auch tatsächlich wiedererkennen.

Bei Greta gibts nun offensichtlich eine Zwitterlösung. In Schweden wird die Klimaaktivistin nämlich «Thünberj» ausgesprochen. Das «ü» hat SRF übernommen, den für unsere Ohren ungewohnten j-Laut am Ende aber nicht. Aussprache hin oder her: Von Greta werden wir so oder so noch viel hören.

Und wie steht es eigentlich um den schwedischen König? Heisst er analog zu Greta bei uns künftig Carl «Güstaf»? Nein, beschwichtigt SRF, diese Aussprache bleibt beim Alten.

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