An Sarah Spale (39) kommt in den nächsten Tagen niemand vorbei: Morgen Mittwoch wird in Zürich die Premiere des Films «Platzspitzbaby» gefeiert, in dem Spale als drogensüchtige Mutter Sandrine zu sehen ist (Kinostart am 16. Januar). Und heute Abend läuft die zweite Staffel der Erfolgsserie «Wilder» an (SRF 1, jeweils dienstags ab 20.05 Uhr), in der Spale wieder die titelgebende Ermittlerin Rosa Wilder verkörpert.
Dass auch die Nachfolgestaffel ein Publikumshit wird, ist für Kritiker und Testzuschauer sicher. Wie beim Debüt 2017 mimt die Basler Schauspielerin in den sechs neuen Folgen eine Antiheldin, die beim weiblichen und männlichen Publikum gleichermassen ankommt. Scheinbar scheu, perfekt zur düsteren Kulisse des Berner Jura passend. Gleichzeitig stemmt sie sich jedoch kraftvoll gegen Druck und Gewalt. «Vermeintlich gelingt es Rosa diesmal besser, ihr Privatleben aus dem Spiel rauszuhalten. Doch ein weiteres Mal ist die Ambivalenz zwischen selbstbewusst, alleingängerisch und zerbrechlich eine grosse Herausforderung für sie», beschreibt Spale ihre Darstellung. «Es ist die innere Verlorenheit, die mir als Rosa Angst macht. Deshalb will sie möglichst nie abschalten, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen.»
Starke Zweifel am eigenen Können
Es wäre aber verfehlt, Figur mit eigener Persönlichkeit gleichzusetzen. «Es ist eher ein gegenseitiges Profitieren: die Rolle von mir, ich von der Rolle.» Was beiden Seiten gemeinsam ist, sind die wiederkehrenden Zweifel. «Ich stelle mir oft die Frage, ob ich den Ansprüchen genüge. Doch der Kopf hilft mir zu sagen: Etwas habe ich wohl wirklich gut gemacht, deshalb geht es weiter», sagt sie. Darauf anspielend, dass die Dreharbeiten zu Staffel 3 in diesen Tagen beginnen und eine weitere Staffel in Vorbereitung ist. Grüblerische Phasen machte Spale schon in der Jugend durch. Und lange Zeit über hatte sie Mühe, sich als Schauspielerin zu sehen. Deshalb liess sie sich zur Lehrerin ausbilden, um einen sicheren Boden zu haben. Unterrichtet hat sie nie.
2013 der Durchbruch mit «Nachtzug nach Lissabon»
Nach Matur und Kulturwissenschaftsstudium folgte eine Schauspielschule in Deutschland – für ihr Debüt «Dilemma» erhielt sie 2003 eine Nominierung für den Schweizer Filmpreis. Einem breiteren Publikum wurde Spale noch unter dem Namen Bühlmann 2008 mit der SRF-Serie «Tag und Nacht» bekannt. Als mysteriöse Frau, die von der Berner Kirchenfeldbrücke springen will, landete sie 2013 mit «Nachtzug nach Lissabon» schliesslich in vielen Besetzungs-Notizbüchern. So in jenem von Pierre Monnard (43), der in «Platzspitzbaby» und «Wilder» Regie führte.
«Rosa ist nun professioneller»
Rosa Wilder legt in der zweiten Staffel an Selbstbewusstheit zu. «Sie hat ihre Weiterbildung zur Profilerin in Amerika erfolgreich abgeschlossen und steht professioneller und stärker in ihrem Beruf», beschreibt Spale die Figurenentwicklung. Besonders auffällig: «Unerwartet wurde Rosa in der Zwischenzeit auch Mutter.» Der kleine Tim ist bereits in den ersten Szenen der heutigen Startfolge zu sehen, die Identität des Vater ist noch offen.
Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen, muss auch Spale als Mutter zweier Buben. «Seit vier Jahren habe ich eine männliche Nanny engagiert. Mein Mann Phil und ich ergänzen uns ebenfalls gut. Und sonst springen die Grosseltern ein.» Weiteren TV- und Film-Abenteuern steht also nichts im Wege.
Auch «Wilder 2» umfasst sechs Folgen – das sind die sechs wichtigsten Neuerungen:
Weiterbildung: Nach Staffel 1 sind handlungsmässig drei Jahre vergangen. Rosa Wilder (Sarah Spale, 39) liess sich in den USA zur Profilerin ausbilden und ist Mutter geworden. Der Vater? Noch unbekannt.
Neuer Schauplatz: Tatort ist nicht mehr Oberwies im Berner Oberland, sondern das ebenso fiktive Thallingen im Berner Jura.
Mehr Gewalt: Drei Tote liegen schon in den ersten Minuten im Wald. Inspirieren liess sich das Autorenteam durch den realen Vierfachmord von Annecy (F) 2012.
Neue Gesichter: Prägnant sind die örtliche Polizeichefin, gespielt von Manuela Biedermann (55), der Sägereibesitzer, verkörpert von Ueli Jäggi (65), sowie Pascal Ulli als dessen Sohn (50).
Bundespolizist Kägi stärker im Fokus: «Er ist mit einer Familiengeschichte konfrontiert, was es für ihn schwierig macht, sich davon emotional zu distanzieren», sagt Darsteller Marcus Signer (56).
Drogen: Handlungstreiber der ersten Staffel waren fremdländische Investorengelder. Nun ist einer der ersten Toten ein Kleindealer, vermutet wird eine Abrechnung im Milieu.
Auch «Wilder 2» umfasst sechs Folgen – das sind die sechs wichtigsten Neuerungen:
Weiterbildung: Nach Staffel 1 sind handlungsmässig drei Jahre vergangen. Rosa Wilder (Sarah Spale, 39) liess sich in den USA zur Profilerin ausbilden und ist Mutter geworden. Der Vater? Noch unbekannt.
Neuer Schauplatz: Tatort ist nicht mehr Oberwies im Berner Oberland, sondern das ebenso fiktive Thallingen im Berner Jura.
Mehr Gewalt: Drei Tote liegen schon in den ersten Minuten im Wald. Inspirieren liess sich das Autorenteam durch den realen Vierfachmord von Annecy (F) 2012.
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Bundespolizist Kägi stärker im Fokus: «Er ist mit einer Familiengeschichte konfrontiert, was es für ihn schwierig macht, sich davon emotional zu distanzieren», sagt Darsteller Marcus Signer (56).
Drogen: Handlungstreiber der ersten Staffel waren fremdländische Investorengelder. Nun ist einer der ersten Toten ein Kleindealer, vermutet wird eine Abrechnung im Milieu.