Foto: SRF/SEVERIN NOWACKI

Sandro Brotz will mit «Klima-Arena» ganz hoch hinaus
SRF karrt tonnenweise Material aufs Jungfraujoch

Ausgerechnet beim Thema Klimaschutz scheut SRF keinen Aufwand: Für die heutige «Wahl-Arena» befördert der Sender tonnenweise Material sowie Politikerinnen und Politiker aufs «Top of Europe» auf fast 3500 Metern.
Publiziert: 06.09.2019 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2019 um 14:38 Uhr
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«Wahl-Arena»: Sandro Brotz moderiert heute auf dem Jungfraujoch.
Foto: SRF/SEVERIN NOWACKI
Peter Padrutt

Höhenwahnsinn beim SRF: Die heutige «Wahl-Arena» (SRF 1, 22.25 Uhr) zum Thema Klimawandel kommt vom Jungfraujoch im Berner Oberland auf knapp 3500 Meter über Meer – vom Leutschenbach aus höchst mühsam erreichbar. Sandro Brotz (49) diskutiert in der Gletscherhöhle unter anderem mit den Nationalrätinnen und Nationalräten Edith Graf-Litscher, (SP/TG), Walter Wobmann (SVP/SO), Stefan Müller-Altermatt (CVP/SO), Beat Walti, (FDP/ZH) und Bastien Girod (Grüne/ZH) über steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher und bröckelnde Berge. «Wir wollen die Themen im Wahlkampf dort veranschaulichen, wo sie spürbar sind», erklärt Brotz den riesigen Aufwand. «Fernsehen ist nun mal auch ein optisches Medium, und ich bin überzeugt, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer einen Mehrwert haben, wenn wir in einer Eishöhle über den Klimawandel reden.»

Lastwagen und Züge im Einsatz

Der Ausflug aufs «Top of Europe» lässt sich SRF viel kosten: «Eine Aussenproduktion ist immer teurer als eine Sendung im Studio», erklärt Brotz, ohne dass er Zahlen nennt. Zum Einsatz kommen ein Regiewagen, ein Lastwagen, der das Material nach Grindelwald bringt und ein Übertragungswagen. Von Grindelwald aus wird das Material im Zug hochbefördert. Helikopter kämen nicht zum Einsatz. «Die Pulte werden nicht auf das Jungfraujoch transportiert. Meine Gäste und ich diskutieren – der Umgebung angepasst – an Pulten aus Eis», so Brotz. An der Sendung sind rund 25 Personen beteiligt. Das ist gleich viel Personal  wie bei einer regulären Sendung. Immerhin: Weil man auf dem Jungfraujoch über Glasfaserkabel verfügt, bleibt die Regie im Tal.

Kein Geld von den Jungfraubahnen

Gibt es ein Entgegenkommen der Jungfraubahnen für die nicht gerade günstigen Fahrkarten und den Transport? «Nein, es gibt keinen Deal», versichert Brotz. «Die Tickets bezahlt SRF. Die Jungfraubahnen unterstützen uns aber bei der ganzen Logistik und den Reservationen.»

Auffällig ist, dass Sandro Brotz  bereits für einen kurzen Trailer vor der heutigen Sendung auf dem «Top of Europe» war. «Wir haben nicht nur einen TV-Spot produziert und Fotoshootings durchgeführt, sondern auch Inhalte für die sozialen Medien vorbereitet. Das ist in diesen digitalen Zeiten unverzichtbar», erklärt er. Man habe auch abklären müssen, ob eine Sendung aus der Eishöhle überhaupt möglich sei. «Fernsehen ist eine aufwendig Geschichte.»

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