Das kann lustig werden: Am Samstag (SRF 1, 20.10 Uhr) kämpft Peach Weber (65) in einem «1 gegen 100»-Comedy-Special gegen Anet Corti, Fabian Unteregger und Stefan Büsser. BLICK stellte dem Aargauer Star-Komiker kluge, blöde und Gaga-Fragen. Aber es geht immer irgendwie ums Allgemeinwissen.
BLICK: Worauf sind Sie mehr stolz – auf Ihr Aussehen oder Ihre Intelligenz?
Peach Weber: Einmal dürfen Sie raten! Im Ernst, ich bin froh, dass ich nicht immer auf meine Schönheit reduziert werde.
Wer ist eigentlich klüger: Sie oder Ihr Publikum?
Ich habe ein sehr intelligentes Publikum, denn es weiss, dass herzhaftes Lachen sehr gesund ist. Nicht wie das pseudo-intellektuelle Publikum, das zwar schon lachen will, aber nur, wenn das Lachen im Hals steckenbleibt. Nur gewisse politische Komiker haben das Gefühl, sie seien schlauer als ihr Publikum. Sie stehen dann auf der Bühne wie ein Oberlehrer, der den Tubeli im Saal die Welt erklärt.
Geben Sie uns einen Tipp, bei welchen Fragen Sie im Quiz brillieren?
Ich habe eigentlich bei allen Fragen brilliert, aber diese freche Susanne Kunz hat mir einen völlig unnötigen Joker angedreht, nur aus Angst, ich könnte das SRF ruinieren. Ich könnte heute noch in den Tisch beissen, dass ich darauf reingefallen bin.
Wo fallen Sie durch?
Bei allen Fragen aus dem Bereich «Königshäuser und deren Bewohner», das interessiert mich etwa so, wie wenn in China ein Sack Pommes Chips platzt. Oder «Wo hat sich Kim Kardashian die zweite Hirnzelle einpflanzen lassen?» Aber Wissensfragen, die liebe ich.
Angenommen, es gäbe einen Telefonjoker – welche(n) Prominente(n) würden Sie zur Hilfeleistung wählen und warum?
Als Ersten würde ich einfach blind aus dem Telefonverzeichnis jemanden anrufen, da aus meiner Erfahrung viele einfache Leute viel klüger sind als die meisten Promis. Als Zweite nähme ich Irina Beller, die weiss auch nichts, kann aber überall mitreden. Und als Fachmann für Politik nähme ich Donald Trump, würde dann einfach das Gegenteil seiner Antwort einloggen.
Reden wir über Ihr Allgemeinwissen. Wo sind Sie besonders stark?
Ich bin so der Typ «fundamentales Halbwissen», ich bin nirgends besonders gut, weiss aber einiges aus allen Fachgebieten. Manchmal ist es nur ein Bauchgefühl, die Antwort schon mal gehört zu haben. Ich könnte dann aber nicht im Detail erklären, warum es so ist. Das wurmt mich dann schon ein bisschen.
Sie touren derzeit mit Ihrem Programm iPeach durch die Schweiz. Worin unterscheidet sich ein iPeach von einem iPhone?
Eigentlich nur, dass einem ein «iPeach» zum Lachen bringt, aber beide sind ähnlich wichtig für die Welt. Von beidem können ganze Generationen süchtig werden. Aber ich habe schon so viel überlebt – Kassette, LP, CD und Download –, ich werde auch das iPhone überleben.
Mal ehrlich: Wie gescheit sind Aargauer?
Die Aargauer müssen sehr gescheit sein, denn sie haben es nicht nötig, sich über Bewohner anderer Kantone lustig zu machen. Was kümmert es die Eiche, wenn ein Regenwurm sie anpinkelt?
Okay, versuchen wir es mit einer schwierigeren Frage. Wie nennt man einen intelligenten Toilettenbesucher?
Das ist wahnsinnig schwierig, da brauche ich Bedenkzeit ... etwa Klugscheisser? (totlach)
Waren Sie als Schüler ein Streber oder hatten Sie einen Fensterplatz?
Ich hatte das Glück, dass ich den Schulstoff relativ schnell begriff, also musste ich wenig Hausaufgaben machen. Der Nachteil war, dass ich etwas lernfaul wurde und mich bis zum Lehrerseminar ziemlich bequem durchmogeln konnte. Danach wäre das nicht mehr gegangen, deshalb habe ich auf Studium, Doktorarbeit und Nobelpreis verzichtet.
Später wurden Sie Primarlehrer. Waren Sie auch so streng wie die Lehrer- und Komikerkollegen vom Cabaret Rotstift?
Als Lehrer kann man natürlich nicht einfach den Clown spielen, man hat eine grosse Verantwortung. Aber warum soll es in einer Zeichenstunde mucksmäuschenstill sein. Ich habe immer Nischen gefunden, um mit den Schülern Spass zu haben und ich bin auch überzeugt, dass ein humorvoller Lehrer einen viel grösseren Lernerfolg erzielt.
Marco Rima hat als Kandidat von «Spiel für dein Land» über den Kurort Davos hergezogen. Über wen oder was würden Sie gerne mal lästern?
Ich habe die Sendung nicht gesehen, kann also nicht mitreden. Aber ich finde es nie gut, wenn man über irgendjemanden herzieht, nur, um einen Lacher zu haben. Man soll seinen Spott gerecht verteilen und sich vor allem auch über sich selber lustig machen können.
Comedian Stefan Büsser sagt, Sie seien sein Vorbild. Am Samstag ist er Ihr Gegner. Sollte er die Show gewinnen?
Ich drücke ihm natürlich ganz fest die Daumen, weiss aber nicht, ob das bei einer aufgezeichneten Sendung noch hilft ...
Der Komiker Dieter Nuhr hat den Deutschen IQ-Preis 2008 erhalten. Wann bekommen Sie diesen Preis und wofür?
Ich will keine Kulturpreise, werde ich auch nie bekommen, weder die «Oltner Gurke» noch den «Stierbürger Salzstreuer», ich habe lieber einen vollen Saal und fröhliche Stimmung.
Von wem stammt der Spruch: «O stille mich, du Fröhliche»?
Ja, der ist von mir, und der gefällt mir heute noch. Es freut mich auch, dass Sie sich noch nach 35 Jahren daran erinnern.
Muss man den Satz in Zeiten von «Me too» verändern?
Den muss man überhaupt nicht verändern. Ich finde es gut, dass im Rahmen von «Me too» wirkliche Schweinereien aufgedeckt werden, das ist bitter nötig. Man muss nur aufpassen, dass man sich nicht lächerlich macht, wenn man bei jahrhundertealten Bildern den dargestellten Frauen nachträglich noch ein Unterhösli aufmalen will.
2027 geben Sie Ihre Abschiedsvorstellung im Zürcher Hallenstadion. Was tun Sie, wenn Ihnen bis dann ein paar Hirnzellen fehlen?
Dann werden mich zwei wunderschöne ukrainische Spitexhelferinnen auf die Bühne begleiten, dort mit zwei Hunderternägeln am Boden fixieren, damit ich nicht umfalle, und ich werde, mittels eines Motörchens im Ärmel fröhlich ins Publikum winken. Die Leute werden ausrasten, garantiert!
Und jetzt verraten Sie uns endlich: Gewinnen Sie am Samstag – wir behalten es ganz für uns.
Ich habe es leider vergessen, aber ich drücke auch mir fest die Daumen, noch ein bisschen fester als dem Büssi.