Nik Hartmann stellt Gewaltsmarsch von Suworow nach
TV-Liebling wird TV-General

Er hat schon viel angepackt, doch das war wohl sein härtester Trip: TV-Moderator Nik Hartmann (45) stapfte für drei Folgen von «Wunderland» auf den Spuren des genialen russischen Militärstrategen durch den metertiefen Schnee.
Publiziert: 09.02.2018 um 00:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:30 Uhr
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Stolz wie ein Feldherr: Nik Hartmann posiert während seiner Suworow-Expedition im Brunnital.
Foto: Oscar Alessio
Peter Padrutt

Eisige Kälte, dichtes Schneetreiben und permanente Lawinengefahr: Für die neue Staffel seiner Sendung «SRF bi de Lüt – Winterwunderland» (SRF 1, heute 20.05 Uhr) bezwang TV-Liebling Nik Hartmann (45) mitten im rauen Winter die strapaziöse Suworow-Route. Es wurde Hartmanns härteste Expedition – denn viel Schnee überraschte die Crew.

Der Trip wurde schon dem russischen Strategen Alexander Wassiljewitsch Suworow (1730–1800) beinahe zum Verhängnis. Dieser liess sich vom 24. September bis zum 10. Oktober 1799, damals 70 Jahre alt, in einer Sänfte über vier Alpenpässe tragen. «Je länger die Reise dauerte, umso mehr war General Suworow bei uns in der Crew allgegenwärtig. Er verdient unsere grösste Bewunderung», sagt Hartmann.

Die russischen Truppen (anfänglich 21'000 Soldaten) wollten von Norditalien über den Gotthard und in Richtung Zürich marschieren, um die Franzosen aus der Schweiz zu verjagen. Doch diesmal war der Feldzug notdürftig geplant. 

Genialer Kriegsstratege

Alexander Wassiljewitsch Suworow (1730–1800) gilt als einer der genialsten Kriegsstrategen seiner Zeit. In den Schweizer Alpen jedoch traf er auf den grossen Widerstand der Franzosen. Am Gotthard, in der Schöllenen bei der Teufelsbrücke, im Muotatal und im Klöntal lieferten sich die Truppen verlustreiche Gefechte. Die Russen wurden im Spätherbst von einem heftigen Wintereinbruch überrascht. Viele Soldaten hatten nur noch Fetzen an den Füssen, stürzten Abgründe hinunter. Wer überlebte, packte sich Bauern und zog ihnen die Schuhe aus. Suworows Feldzug kostete rund 4000 Soldaten das Leben. Da Russlands Verbündete in Zürich geschlagen wurden, blieb der Feldzug ohne Wirkung. Suworows Truppen flüchteten aus der Schweiz nach Österreich.

Alexander Wassiljewitsch Suworow (1730–1800) gilt als einer der genialsten Kriegsstrategen seiner Zeit. In den Schweizer Alpen jedoch traf er auf den grossen Widerstand der Franzosen. Am Gotthard, in der Schöllenen bei der Teufelsbrücke, im Muotatal und im Klöntal lieferten sich die Truppen verlustreiche Gefechte. Die Russen wurden im Spätherbst von einem heftigen Wintereinbruch überrascht. Viele Soldaten hatten nur noch Fetzen an den Füssen, stürzten Abgründe hinunter. Wer überlebte, packte sich Bauern und zog ihnen die Schuhe aus. Suworows Feldzug kostete rund 4000 Soldaten das Leben. Da Russlands Verbündete in Zürich geschlagen wurden, blieb der Feldzug ohne Wirkung. Suworows Truppen flüchteten aus der Schweiz nach Österreich.

Suworow-Route ist heute Mythos

Trotzdem bewundert Hartmann den Mut der Russen. «Oftmals, wenn wir mit unseren Ski in einer steilen Flanke im Aufstieg waren, versuchten wir uns vorzustellen, wie die Armee mit Kanonen, Pferden, Verletzten und hungrigen Soldaten diese Pässe überquerte.

Heute ist die Suworow-Route ein Mythos: 2009 erwies sogar der heutige russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew dem General am Russendenkmal in der Schöllenenschlucht die Ehre. Suworow war in den Alpen auf heftigen Widerstand der Franzosen gestossen. Am Gotthard, in der Schöllenen, im Muotatal und im Klöntal lieferten sich die Truppen verlustreiche Gefechte. Bei der Besteigung des Panixerpasses traf der Winter die Soldaten hart, die neben ihren Habseligkeiten auch Kanonengeschütze den Berg hinaufschleppen mussten.

Der General ist noch immer präsent

«Ich war erstaunt, wie präsent der General in den Köpfen der Einheimischen noch ist», sagt Hartmann. «Ob Gedenktafeln, Suworow-Pralinés in der Konditorei, Häuser, in denen er übernachtet hat, oder Suworow-Salsiz in der Dorfmetzg.»

Trotz rauen Bedingungen brauchte Hartmann für die strapaziöse Route einen Tag weniger als Suworow – nur elf Tage. Allerdings war der Gotthard auch nicht ganz zu bezwingen. «Der viele Schnee stand uns im Weg. Wir haben noch versucht, mit den Stausee-Spezialisten durch die Druckleitungsstollen die Lawinenhänge unterirdisch auszutricksen, doch hier war wegen der Lawinenwarnstufe 5 auch kein Durchkommen.»

Dennoch ist Nik Hartmann stolz auf sein Experiment. «Der Gedanke daran, dass die Soldaten vor mehr als 200 Jahren dies alles geschafft haben, motivierte uns sehr und gab uns Energie.»

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