Mit grossem Rummel kündigte der damalige 3+-Chef Dominik Kaiser (50) an, die Castingshow «The Voice of Switzerland» zurückzubringen. Nun, ein Jahr und ein Besitzerwechsel später, stehen die ersten Dreharbeiten an. Nur gibt es ein Problem: Offenbar will niemand die TV-Show sehen – zumindest nicht live.
Denn während die fürs Ticketing verantwortliche Produktionsfirma Endemol Shine Deutschland anfangs noch versuchte, die Tickets für einen Preis zwischen fünf bis zehn Euro zu verscherbeln, hat man zwei Wochen vor Drehbeginn offenbar mit einem akuten Zuschauermangel zu kämpfen. So versandte das Unternehmen an ehemalige Zuschauer eine Mail mit dem Link zu Gratis-Tickets.
Das ausbleibende Interesse für «The Voice of Switzerland» hat seinen Grund: 3+ zeichnet die Show in Köln auf. Deshalb warnt die Produktionsfirma allfällige Zuschauer auch vor: «Bitte beachten: Im Studio wird hauptsächlich Switzerdütsch gesprochen.»
Car-Fahrten für Fans
Ob bei den Aufnahmen Stimmung aufkommen kann, wenn die Kandidaten schweizerdeutsche Songs wie «079» oder «W. Nuss vo Bümpliz» singen? 3+ zählt dafür auf die Fans der Teilnehmer. Der Sender will diese extra mit einem Bus nach Deutschland fahren, wie man auf Anfrage von BLICK mitteilt. Informationen dazu sucht man aktuell jedoch vergeblich.
Warum «The Voice of Switzerland» überhaupt in Deutschland gedreht wird? 3+ gibt sich bedeckt: «Aus produktionstechnischen Gründen.» BLICK weiss: Der Privatsender hat für die Castingshow nur ein sehr knappes Budget. Deshalb weicht man nach Deutschland aus. Der Zeitplan dort ist äusserst knapp. Innerhalb von drei Tagen werden die ganzen Blind Auditions aufgezeichnet. Die Drehs dauern deshalb auch bis in die Nacht.
Privatsender redet sich raus
3+ will auf Anfrage übrigens nichts von mangelndem Zuschauerinteresse an «The Voice of Switzerland» wissen. Der Privatsender erklärt: «Wir sind äusserst zufrieden mit dem Verlauf des Ticketverkaufs.» Warum deshalb kurz vor Drehbeginn Tickets verschenkt werden müssen, bleibt wohl das Geheimnis des Senders.