Bei SRF war Nik Hartmann (48) der Publikumsliebling. Egal, ob im Finale der «Landfrauenküche», auf Schweizer Dorfplätzen bei «SRF bi de Lüt – Live» oder mit vierbeiniger Begleitung in der Wandersendung «Wunderland»: Der TV-Mann sorgte stets für Traumquoten. Regelmässig erreichte er einen Marktanteil von über 35 Prozent und mehr als eine halbe Million Zuschauer. Von diesen Zahlen kann er aktuell nur träumen. Im vergangenen Sommer verabschiedete sich Hartmann nach 20 Jahren beim SRF überraschend von der grossen Bühne und wechselte zu den Privatsendern 3+ und TV24, wo er vor allem hinter der Kamera agiert und sich um Formate wie «Sing meinen Song» und «Die Höhle der Löwen» kümmert.
Nach fast einem Jahr TV-Abstinenz kehrte Hartmann Anfang März auf den Bildschirm zurück. Mit Comedian Claudio Zuccolini (50) macht er in der 3+-Sendung «Abenteuerlustig» Grossstädte wie St. Petersburg (Russland) und Istanbul (Türkei) unsicher. Wie schon bei SRF sucht Hartmann dabei den Kontakt zu den Leuten vor Ort.
Halb so viele Zuschauer wie beim «Bachelor»
Trotz des Einsatzes sind die Zuschauer Hartmann aber nicht treu geblieben. Mit SRF vergleichbare TV-Quoten will 3+ auf Nachfrage von SonntagsBlick gar nicht erst kommunizieren. In einer eigenen Auswertung, die unter anderem auch die zahlreichen Wiederholungen und die Onlinefassung berücksichtigt, hat der Sender einen Marktanteil von mageren zehn Prozent erreicht. Zum Vergleich: Formate wie «Der Bachelor» und «Die Bachelorette» erreichen auf demselben Sendeplatz doppelt so viele Zuschauer.
Von einem Misserfolg will Hartmanns Chef, Roger Elsener (42), trotzdem nichts wissen. Das Reiseformat habe funktioniert und sei bei den Zuschauerinnen und Zuschauern gut angekommen. Elsener bestätigt auch: «Eine weitere Staffel von ‹Abenteuerlustig› ist geplant.»
Darauf angesprochen, wie Hartmann in der kommenden Staffel mehr Zuschauer vor die Bildschirme locken will, meint er: «Das ist die Frage, die wir uns täglich für alle Formate stellen. Wir ziehen für die zweite Staffel wieder mutig los und geben unser Bestes für gute Unterhaltung.» Als Anspielung auf den «Bachelor» fügt er mit einem Lachen an: «Dass ich künftig Zucco für die Quote eine Rose schenken werde, ist aber in Gerücht.»