Neue Besen kehren gut, heisst es. Und neue Besen möchten sich in Szene setzen. So wird auch die neue SRF-Direktorin Nathalie Wappler (50), die ihre Stelle voraussichtlich im Frühling 2019 antritt, dem Programm ihren Stempel aufdrücken wollen. Manche Leute fördern, andere eher bremsen. Welche Stars müssen also schon bald um ihr Engagement fürchten? Ein offenes Geheimnis ist Wapplers Abneigung gegenüber Quizsendungen. Dabei gehe es bloss um Fakten und nicht um den viel wichtigeren Geschichtskontext, wie sie in einem Interview sagte. Die Tage von «1 gegen 100» mit Susanne Kunz (40) könnten gezählt sein.
Ähnlich skeptisch steht Wappler launigen Spielshows und deren Exponenten gegenüber, lieber sind ihr intellektuelle Purzelbäume. Noch heute gerät sie über ihre «Sternstunde»-Erinnerungen ins Schwärmen. «Das hatte nie die grosse Quote, dafür sehr hohe Reputation», sagte sie einst. Die Antithese dazu sind der Thurgauer Luftibus Reto Scherrer (42) und sein «Samschtig-Jass». Ob er sich halten kann, ist das eine, dazu kommt die Nachfolge von Roman Kilchsperger (48) beim donnerstäglichen Jass-Format.
Klatsch und Tratsch haben einen schweren Stand
Gerade bestätigt wurde hingegen Sven Epineys (46) Engagement bei der neuen Ausgabe der Tanzshow «Darf ich bitten?». Als Kandidat, nicht als Moderator. Doch grundsätzlich ist der Kurs des Ex-Traumschwiegersohns eher volatil, wie Börsenprofis sagen würden. Auch eine neue Sendung für den früher Dauerbeschäftigten scheint eher utopisch. Grundsätzlich einen schweren Stand geniessen bei der auf Hochkultur versessenen und leidenschaftlichen Hobbypianistin Wappler Klatsch und Tratsch. Gepflegt wird dieses Feld im SRF bei «Glanz & Gloria». Jennifer Bosshard (25) und ihre Moderationskollegen dürften demnach eher trüberen Tagen entgegenblicken.
In einer Ausnahmesituation sind dank starker Quote Röbi Koller (60) und seine «Happy Day»-Sekundantin Kiki Maeder (37). Doch wird Koller in jedem Fall nicht jünger. Einer, der sich vor Wappler nicht mehr wappnen muss, ist Kurt Aeschbacher (70), er ist auf Ende Jahr schon abgesetzt worden. Der legendäre Talkmaster, für den diesen Sonntag ein Abschieds-Special inszeniert wird (SRF 1, ab 20.05 Uhr), sagt nachdenklich: «Ich wünsche meinen Kolleginnen und Kollegen auf der Unterhaltungsabteilung viel Glück für ihre weitere Zukunft.»