Darum gehts
- Eliane Leiser debütiert als neue «10 vor 10»-Moderatorin beim SRF-Newsformat
- Leiser verfügt über moderate Stimme und wirkt unter Druck unaufgeregt
- Sie arbeitet seit mehr als zehn Jahren bei SRF
«Ich begrüsse Sie heute zum ersten Mal bei ‹10 vor 10›, wo wir Sie gleich mitnehmen in die Kornkammern der USA» – das sind die ersten Worte von Eliane Leiser (38) als neue «10 vor 10»-Moderatorin. Am Donnerstag debütiert die gebürtige Zürcherin beim SRF-Newsformat. Bezüglich der Aktualitätslage hat sie «Glück». Grosse Aufreger drängen sich am 27. März nicht auf, Korrespondenten-Schaltungen sind keine nötig. Thema sind die US-Zölle, das Bundesparlament, die Blauzungenkrankheit und die finnischen Zeichentrickfiguren «Mumins», die heuer 80-jährig werden.
Die Startnervosität von Leiser verfliegt rasch. Pingelige registrieren einen Mini-Versprecher vor dem Beitrag über vier neue und besonders tüchtige Nationalräte, nach dem sie sich jedoch rasch wieder fängt. Alles in allem gelingt ihr ein verheissungsvoller Start. «Ich bedanke mich für Ihr Interesse und wünsche einen schönen Abend. Und wenn Sie mögen, bis bald», sind Leisers letzte Worte beim Debüt-Abend. Wir sagen «gern». Allerdings ist eine Sendung noch keine solide Basis, um eine seriöse Prognose zu wagen. Doch das Glas ist halbvoll.
Ihre Trümpfe als Radiofrau kommen Leiser auch bei «10 vor 10» zugute: Sie verfügt über eine angenehme, warme Stimme und wirkt auch unter Druck unaufgeregt. Optisch erinnert sie an die irisch-amerikanische Schauspielerin Saoirse Ronan (30). Leiser hat an den Universitäten Zürich und Hamburg studiert und verfügt über einen Masterabschluss in Germanistik und Filmwissenschaft. Mit ihrem Partner und der gemeinsamen Tochter wohnt sie in Bern.
Der Blick hinter die Schlagzeilen
Doch eine geglückte Premiere ist rasch vergessen. Und der Druck ist für Leiser doppelt gross. Erstens muss sie mit Bigna Silberschmidt (39) eine echte Kapazität ersetzen. Silberschmidt war am Fernsehen eine Naturbegabung. Als Printjournalistin kaum aufgefallen, wechselte sie 2015 zu SRF, zuerst als Radioreporterin und ab 2016 zu «Schweiz aktuell». Seit 2020 moderierte sie «10 vor 10» und reüssierte dort mit ihrer scheinbar angeborenen Bildschirmpräsenz aus dem Stand.
Zweitens war Leiser bisher ausschliesslich beim Radio tätig. Doch TV-Newcomerinnen geniessen zu Beginn – das liegt in der Natur der Sache – immer auch etwas Narrenfreiheit und ein freieres Feld als die arrivierten Kräfte.
Für Leiser geht es bei «10 vor 10» nun darum, rasch einen eigenen Weg zu finden und sich in den Köpfen des Publikums festzusetzen. Mit Urs Gredig (54) und Arthur Honegger (46) gibt es bereits zwei prägnante und kompetente, jedoch mitunter auch etwas zur Selbstdarstellung neigende Männer. Dazu kommt die erfahrene Wasiliki Goutziomitros (47), die mittlerweile schon bald 20 Jahre bei SRF ist.
Sie führt ihre bisherigen Arbeiten weiter
Leiser ihrerseits arbeitet auch schon seit mehr als zehn Jahren beim öffentlich-rechtlichen Sender. Nach diversen Stationen bei Radio SRF 4 News wirkte sie zuletzt als Inlandredaktorin bei Radio SRF und Moderatorin der «Samstagsrundschau». Nebst ihrer neuen Rolle möchte sie ihre bisherigen Aufgaben künftig in reduziertem Pensum weiterführen.
Bei ihrer Ernennung sagte sie diesen Februar: «In Zeiten, in denen eine grelle News die nächste jagt, ist es noch wichtiger, hinter die Schlagzeilen zu blicken, einzuordnen und zu analysieren. Ich freue mich sehr, dass ich mich als Moderatorin von ‹10 vor 10› dafür einsetzen darf.»