Freuen Sie sich schon auf den zarten Kalbsbraten aus dem Ofen? Läuft Ihnen schon das Wasser im Mund zusammen, wenn Sie an die knusprige Weihnachtsgans denken? Falls das noch der Fall ist, dann haben Sie kurz vor dem grossen Fest der Liebe den TV-Apparat nicht eingeschaltet. Das Fernsehen zeigt uns gerade erschreckende Bilder, bei denen uns der Braten im Hals steckenbleibt.
Die Zuschauer der – auch bei Schweizern beliebten ARD-Sendung – «Hart aber fair» bekamen gestern einen gehörigen Schrecken. Frank Plasberg (62) zeigte in seinem Talk-Format «Leckerli fürs Hündchen, Bolzenschuss fürs Kälbchen, Mensch, wie geht das zusammen?» ein drastisches Experiment. Ein Bauer schlachtete auf einem Weihnachtsmarkt vor den Augen vieler Passanten eine Gans. Alles war zu sehen – bis zum letzten Zucken.
Der Kopf wird abgehackt
«Frische Weihnachtsgänse für 30 Euro!», ruft ein Bauer in der Sendung. «Sie wird gleich geschlachtet – gerupft und und komplett fertig gemacht.» Dann folgen kaum zu ertragende Bilder: Zuerst fixiert der Landwirt den Kopf des Tieres im Elektro-Betäubungsgerät. Nach einem Knopfdruck fliesst Strom durch die Gans. Die Spannung beträgt 180 Volt. Der Vogel plustert sich auf, wird ganz gross. Mindestens 15 Sekunden beträgt die vorschriftsmässige Betäubung.
Dann beginnt die eigentliche Schlachtung. Kopfüber wird die Gans in eine Art Kübel gesteckt. Der Bauer schneidet ihr den Kopf ab. Jetzt ist sie tot. Noch einige Minuten blutet sie in dieser Position aus.
Passanten sind geschockt
Viele Passanten können nicht glauben, was sie sehen. Die Nerven der Gans zucken während des Ausblutens noch immer – das seien nur noch die Nerven. «Ich finds schrecklich, der Horror» sagt eine weinende Frau. Jetzt wird die Gans in einem Topf mit kochendem Wasser gebrüht – das macht das Rupfen leichter.
Landwirt Nicolas Weber erklärt im Beitrag: «Ich will das alles zeigen, weil die Lebensmittelproduktion zu weit weg ist vom Verbraucher.» Der Verbraucher habe sich an Gütesiegel und schöne Bilder gewöhnt. «Ich möchte zum Gespräch anregen. Wir möchten aufklären, denn wir Bauern haben nichts zu verstecken», meint er.
Die bekannte Tierschützerin Svenja Furken von ProVieh ist im Studio bewegt, sagt aber: «Jeder sollte einmal bei einer Schlachtung dabei gewesen sein, damit wir verstehen, dass das, was wir auf dem Teller haben, ein Lebewesen ist. Diese Erfahrung sollte jeder machen.»
Autor Achim Gruber, auch geschäftsführender Direktor des Instituts für Tierpathologie FU in Berlin, meint hingegen: «Ich bin der Meinung, dass man nicht jedem so einen Vorgang zumuten soll.» Das Sterben, das man hier gesehen habe, sei eine fachgerechte Tötung gewesen. «Das Problem ist vielmehr, dass Tiere zu Lebzeiten oft nicht ordentlich gehalten werden.» Man soll den Leuten nicht den Schlachtprozess zeigen. «Man soll ihnen erlauben, in die Ställe zu gehen, damit sie sehen, wie Tiere dort gehalten werden.»
Mona zeigte Schlachtung von Kälbli
Eine tiergerechte Schlachtung zeigte kurz vor Weihnachten auch SRF – und zwar in der Sendung «Mona mittendrin». Ein Bauer demonstrierte vor laufender Kamera, wie er ein Kalb möglichst ohne Leiden im Freien schlachtet, während andere Tiere daneben Heu fressen. Die Szenen gingen trotzdem unter die Haut: Bauer Georg lockt das Kalb mit Heu an den richtigen Platz. Es muss von seinen «Gspänli» getrennt werden. «Von jetzt an bin ich angespannt. Bis es chlöpft», sagt der Bauer.
Der Schlachter und die Tierärztin treffen ein – dann fällt ein Schuss. Das Kälblein fällt auf den Boden, man sieht, wie es noch mit den Beinen zuckt. Das seien nur noch die Nerven, wird uns erklärt. Mona Vetsch (44) streut Sägemehl aus, welches das Blut aufsaugt, das nach dem Schnitt in die Halsschlagader auf den Boden spritzt. «Ich kann nicht hinschauen», sagt sie nach der korrekt verlaufenden Schlachtung. «Und ich würde das alles lieber nicht sehen. Aber wenn man Fleisch isst, muss man auch bereit sein für diesen Teil der Geschichte.»
Ob Mona Vetsch jetzt noch ihrer Familie einen Kalbsbraten an Weihnachten auftischt? Die Antwort können wir nur erahnen.
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