Seit letzter Woche weckt der ehemalige Unternehmer in der SRF-Sendung «Auf und davon» (heute Abend, SRF 1, 21 Uhr) Sehnsüchte: Zusammen mit seiner Familie erfüllte er sich in Schwedisch-Lappland, 20 Kilometer vom Polarkreis, den Traum vom eigenen Ferienresort. Wir fragen uns: Ist Auswandern gar ein Therapeutikum nach einem Burnout? Der Trip in den kalten Norden hat Mäx' Herz jedenfalls gewärmt.
Aber der Reihe nach – so fing alles an: «Vor sieben Jahren sassen ich und meine Frau Yasmine an einem Fjord in Norwegen und sinnierten darüber, ob wir uns nicht eine Hütte mit einer Gästewohnung zulegen könnten. Wir sind doch gesellige Leute, die gerne Gäste haben», erzählt der TV-Auswanderer. Doch der Weg zum eigenen Hotel war noch weit: Söhnchen Janne (heute 5) kam erst Mal zur Welt, drei Jahre später folgte Kimi (heute 2).
«Er hatte keine Nerven mehr»
Im gleichen Jahr erkrankte Max Hensler aber auch an einem Burnout – er musste seine Consulting-Firma aufgeben. «Es war schwer für uns alle, er hatte keine Nerven mehr, war sehr ausgespannt», erinnert sich Yasmine. Mäx ergänzt: «Am Schluss schaffte ich es nicht mal mehr, am Morgen aufzustehen.»
Mit Hilfe einer Therapeutin fand er schliesslich zurück ins Leben. Dabei halfen ihm auch Erinnerungen an das heilende Licht des hohen Nordens. Im Internet fand Yasmine für einen Preis, für den man in der Vorstadt gerade mal eine 1-Zimmerwohnung gekriegt hätte, eine mehrere Fussballfelder grosse Ferienanlage. Dazu gehörten ein Hotel, zwölf Ferienhäuschen und ein Campingplatz. In der heutigen Folge ist zu sehen, dass Yasmine beim Kauf der Anlage nicht dabei war. Das war zwar riskant. Doch als sie das ihr Zuhause Norrsken Lodge, das direkt an einem Nebenfluss des bekannten Torne-Rivers liegt, zum ersten Mal erblickte, war sie hin und weg. «Ich habe mich sofort in diese herrliche Natur verliebt», sagt sie.
Es zeigte sich aber auch schnell: Das ursprüngliche Hotel Prästgården aus dem Jahre 1852, das bis vor 20 Jahren als Pfarrhaus benutzt wurde, sowie die zwölf Ferienhäuschen mussten erst mal tüchtig aufgemöbelt werden. «Wir hatten ja auch nicht viel dafür bezahlt», gibt Max Hensler zu bedenken.
Auch Bluthund Bryan half
Zu all jenen, die Mäx ebenfalls wieder auf die Beine halfen, gehört nicht zuletzt auch Bluthund Bryan, ein äusserst gutmütiger Kerl. Er war in der Schweiz ein tüchtiger Suchhund. Max und Yasmine waren nämlich Gründermitglieder der Rettungs-Gruppe K9-SRA. Der Auswanderer erklärt: «Bryan ist heute 7 Jahre alt und wiegt stolze 52 Kilo. Bei uns in Schweden hat er sein Paradies gefunden. Er liebt es, sich im Schnee zu wälzen, oder unter dem Bürotisch zu liegen. Alle lieben ihn.»
Für Auswanderer Hensler ist klar, dass ihn der schwedische Traum wieder zu Kräften brachte. «Die Gegend um den Polarkreis hat etwas Magisches. Die Einheimischen sehen das schon gar nicht mehr. Aber jeder der vom Süden kommt, spürt es», sagt er. Alles hat ihn glücklich gemacht: die Ruhe, die satten Farben, die weiten Wälder, vor allem aber der Fluss Torne mit der grössten Lachswanderung. Europas. «Auch für unsere Kinder ist es hier das Paradies. Sie können herrlich draussen spielen.»
Eine Therapie braucht er heute nicht mehr. «Ein Philosoph würde sagen, es hätte nicht anders geschehen können. Das Schicksal führte uns hierher und hat mich wieder glücklich gemacht.»