Die Liebe zu Vierbeinern hat Corinne (48) und Ralf (50) Waldburger an die spanische Costa Blanca geführt. Doch heute Abend (SRF 1, 21 Uhr) erleben wir in der Sendung «Auf und davon», wie anstrengend Auswandern sein kann. Das Thurgauer Ehepaar, das einen kleinen Spitz besitzt, möchte in Benissa ein Hundehotel eröffnen. Doch nun droht ihr Traum trotz ihres Einsatzes vor die Hunde zu gehen. Nicht zuletzt wegen der Pandemie.
Aus dem Erlös des Verkaufs zweier Liegenschaften in der Schweiz haben die beiden ein 6000 Quadratmeter grosses Grundstück mit Swimmingpool in Spanien gekauft. «Die Baubewilligung für das Hundehotel ist zwar längst eingereicht, aber die spanische Bürokratie ist träge», erklärt Corinne Waldburger dem BLICK. «Wegen der Pandemie läuft jetzt alles noch langsamer.»
Nachbarn sorgen sich um Nachtruhe
Die Idee wäre es, dass Touristen und Einheimische ihre Vierbeiner bei ihnen abgeben können, während sie am Strand flanieren oder ein Bad im Meer geniessen. Klein, aber fein soll die Hundepension werden. Zwölf Tiere sollen darin in speziell eingerichteten Boxen verwöhnt werden. «Aber die Nachbarn wollen unser Projekt verhindern. Sie fürchten um ihre Nachtruhe», meint Ralf Waldburger, der zuletzt in der Schweiz als Lagerist in einer Autogarage arbeitete.
Tierarzt stellt Bedingungen
Auch der zuständige Veterinär habe strenge Bedingungen gestellt, was die Realisierung des Projekts zusätzlich erschwert. «Das ist für uns kaum nachvollziehbar. Denn wir sehen, wie Hunde in Spanien oft in Zwingern gehalten werden. Da sagt niemand etwas», ärgert sich Corinne Waldburger.
Weil sich die Bewilligung hinzieht, hat Ralf Waldburger angefangen als Hauswart Liegenschaften von Touristen zu betreuen. «Aber unser Traum ist ganz klar dieses Hundehotel. Manchmal haben wir das Gefühl, die Behörden hier schieben Corona vor, um zu vertuschen, dass die Bürokratie so schleppend läuft.» Das Paar hat jetzt einen Anwalt eingeschaltet. «In den nächsten Wochen sollten wir die definitive Bewilligung für unser Hundehotel erhalten.»
Ihren Traum wollen die beiden nicht aufgeben. «Das Klima hier ist einfach herrlich. Wir sind ausgewandert, weil wir etwas Neues anpacken wollten. Wir hatten das Gefühl, uns zuhause in einem Hamsterrad zu drehen. Darum kämpfen wir weiter.»
