SRF lässt Kids im Stich
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«Zambo» verschwindet vom Radio:SRF lässt Kids im Stich

Verschwindet «Zambo» vom Radio?
SRF lässt Kids im Stich

Ein Insider sagt, dass SRF-Unterhaltungschef Stefano Semeria die Radio-Kindersendung «Zambo» aus dem Programm nehmen will. SRF spricht erst von Programmanpassungen – dann soll «Zambo » doch bleiben dürfen.
Publiziert: 22.05.2020 um 15:29 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2020 um 16:59 Uhr
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Verschwindet die Kindersendung nun vom Radio – oder doch nicht? Aufnahmen für «Zambo» Im Radio-Studio Zürich.
Foto: Keystone

Nun wird auch bei den Jüngsten gespart. BLICK weiss: SRF-Unterhaltungschef Stefano Semeria will die Kinderradio-Sendung «Zambo» aus dem Programm – und zwar schon auf Ende Juli.

Ein Insider sagt: «Das ‹Zambo›-Team ist informiert worden und geschockt. Es wird mit grossem Protest gerechnet. Auch von der Bevölkerung.» «Zambo» habe gute Quoten und Tausende aktive Internet-Mitglieder. Laut Semeria sei die Begründung für das Aus: «Zambo» stehe quer in der SRF1-Radiolandschaft – und müsse darum weg.

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«Auf das Kinderprogramm wird nicht verzichtet»

Auf die Anfrage von BLICK, aus welchen Gründen auf das Kinderprogramm verzichtet werde, sagt Mediensprecherin Eva Wismer: «Auf das Kinderprogramm wird nicht verzichtet. Wir passen lediglich die Kanäle aufgrund des Nutzungsverhaltens und der Publikumsbedürfnisse an.» Klingt danach, als müsse «Zambo» vom Radio verschwinden. Doch dann heisst es: «Nein, ‹Zambo› wird nicht aus dem Radioprogramm gestrichen. Details zur Programmplanung können wir zu einem späteren Zeitpunkt kommunizieren.»

Zukünftig sollen die Inhalte für Kinder hauptsächlich auf Onlinekanälen abrufbar sein. Seit Anfang April gebe es zudem die neue Youtube-Plattform «SRF Kids», auf der Kinderinhalte von SRF gebündelt werden. Weiter erklärt Wismer: «Zurzeit werden verschiedene neue Kinderinhalte entwickelt und produziert, so etwa ein Kindernachrichten-Format, das ab Juni online und auch im Fernsehen zu sehen sein wird.» In der Produktion seien auch neue Eigenproduktionen von Video- und Hörspielreihen für Kinder. Wismer betont: «Radio wird weiterhin Teil des Angebots sein.»

50 Millionen Franken müssen gespart werden

Die Änderungen kommen zwei Jahre nach der «No Billag»-Abstimmung, wo stets argumentiert wurde, dass sich nur die SRG mit dem Service-Public-Auftrag diese Art von Sendungen leisten könne.

Zum Thema Sparprogramm sagt Wismer: «Wie die SRG Ende letzten Jahres mitgeteilt hat, müssen die Kosten 2020 aufgrund der einbrechenden Werbeeinnahmen um 50 Millionen Franken reduziert werden.» Und: «Von den Sparmassnahmen sind auch alle Abteilungen bei SRF betroffen.»

Kindersendungen gibt es schon seit der Gründung von Radio SRF im Jahr 1931 – unter wechselnden Namen. Seit 2010 heisst die Sendung «Zambo». Die tägliche Radiosendung auf Radio SRF1 läuft jeweils von 19 bis 20 Uhr. Zusätzlich gibt es eine Online-Community für Kinder, verschiedene Webformaten und ein Hörspiel-Angebot.

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SRF will neue Verbreitungswege nutzen

Eva Wismer erklärt: «Wie alle Medienunternehmen stehen wir vor der Herausforderung, dem digitalen Nutzungswandel zu begegnen. Gerade im Familienbereich macht sich dieser deutlich bemerkbar, Familien mit Kindern nutzen Inhalte vor allem zeitversetzt und im Internet.»

Um Kinder weiterhin mit SRF-Inhalten in Kontakt zu bringen, sei es notwendig, neue Verbreitungswege zu nutzen. Wismer erklärt: «Wir müssen dahin gehen, wo das Publikum ist und uns nutzen kann. Mit dem neuen Angebot werden wir diesen Bedürfnissen gerecht. Etwa auf Youtube mit dem Kanal SRF Kids.»

Dies mag für ältere, online-erfahrene Kinder stimmen. Für Eltern von Kleinkindern war es aber beruhigender, die Schar vors Radio zu setzen. Schliesslich kann man dort weniger schnell etwas nicht Alterskonformes anklicken.

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