Normalerweise kennen wir Susanne Kunz (40) als strahlende Moderatorin der SRF-Quizsendung «1 gegen 100». In der dritten «Bestatter»-Folge «Blutsbande» (heute Dienstag, SRF 1, ab 20.05 Uhr) verkörpert sie nun aber das pure Gegenteil – eine Pennerin, die in einen Mordfall verwickelt ist. Was hat Kunz an der Rolle gereizt? «Gigi lebt mit ihrem Freund auf der Strasse und trinkt den ganzen Tag Bier. Von daher hat sie immer einen leichten Pegel, ist aber nicht wirklich sturzbetrunken. Wie man diesen Zustand einer permanenten ‹Scheibe› spielt, das hat mich interessiert», sagt sie gegenüber BLICK. «Ich wohne seit Jahren in Zürich, da gibt es oft Begegnungen mit ähnlichen Figuren.»
«Ich musste echt zuschlagen, das braucht Überwindung»
Als Gigi sieht Kunz sehr gewöhnungsbedürftig aus. Entsprechende Zähne und Kleider machen aus der rassigen Seeländerin eine verblüffend echt wirkende Randständige. Die Verwandlung dauerte jeweils eine Stunde. «Die Zähne wurden mit einem speziellen Mittel gelblich verfärbt, dazu kam das Aufmalen von roten Äderchen im Gesicht und blauen Flecken und Wunden auf den Armen. Und meine Haare wurden mit viel Staub verdreckt», sagt sie. Ihre grösste Herausforderung war handfest: «Ich musste meinem Spielpartner Martin Klaus eine Ohrfeige geben. Da musste ich echt zuschlagen, das braucht Überwindung. Man will dem Kollegen ja nicht Schmerzen zufügen, es soll aber trotzdem authentisch aussehen.»
Als Nächstes spielt Kunz eine trauernde Gräfin
Kunz ist keine Schauspiel-Newcomerin. Sie liess sich ab 2005 in Paris und Berlin ausbilden und mimte im Kinohit «Vitus» von Fredi M. Murer eine Primarlehrerin. «Zum ‹Bestatter›-Casting wurde ich eingeladen. Da habe ich nicht zweimal überlegt.» Ihr nächster Schauspiel-Auftritt folgt im Sommer: «Ich bin im Sihlwald bei einer grossen Freilichttheater-Produktion dabei. Auf dem Programm steht ‹Was ihr wollt› von Shakespeare. Ich verkörpere die trauernde Gräfin Olivia. Das wird toll.»