So haben wir Paola Felix (68) noch nie gesehen: Ein süsser Spatz war sie schon lange bevor sie zum Schlagerstar Paola Del Medico avancierte. «Mein italienischer Vater Vittorio war Massschneider und hat viele Kleidchen für mich genäht», sagt Paola stolz zu BLICK. «Von ihm habe ich die Freude an der Mode geerbt. Und Mamma Anna, die im Dezember 97 wird, hat mir die Freude am Singen in die Wiege gelegt.»
Ihr Vater Vittorio Del Medico kam nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Küstenstadt Fano nach St. Gallen. Auch seine drei Schwestern führten in Italien Ateliers. Er hatte sich auf ein Inserat als Schneider beworben. In der Gallus-Stadt verliebte er sich in die Auslandschweizerin Anna, die mit ihrer Familie aus Bergamo (I) in die Schweiz zurückgekehrt war.
Eine passionierte Schneiderfamilie
Ihre Kindheit sei sehr harmonisch verlaufen, erinnert sich die Sängerin. «Ich bin zwischen Nähmaschinen und wunderschönen Stoffen aufgewachsen.» Später machte sie eine kaufmännische Lehre in einem Textilunternehmen. Die Mode habe sie während ihrer gesamten Karriere begleitet. «Meine grösste Passion war aber schon früh die Musik. Mit meiner Mutter sang ich beim Abwaschen in der Küche zweistimmig Opernarien.»
Mit 14 begeisterte sie das erste Mal bei einem Wettbewerb in St. Gallen – mit dem Lied «Non ho l’età» von Gigliola Cinquetti (71).
Von ihren Wurzeln erzählt «La Paola» heute auch in der Sendung «Geboren am ...» (SRF 1, 20.55 Uhr). Darin geht es auch um jenes weisse Stickereikleid von Forster Willi, das Paola 1969 am damaligen Grand Prix Eurovision de la Chanson in Madrid trug – und das im St. Galler Textilmuseum aufbewahrt wird. Mit dem Ohrwurm «Bonjour, Bonjour» erreichte sie den tollen fünften Platz. Aber ihr Kleid war das noch grössere Gesprächsthema. Radiostar Ueli Beck (1930–2010) witzelte, es sehe aus wie ein «Lampenschirm».
Freude an der Mode ist geblieben
Styling fasziniert die Frau von Kurt Felix (1941–2012) bis heute. Als Modell für Mode ab 50 ist sie immer noch oft im Einsatz – gerade eben auf Teneriffa.
Kürzlich ist Paola Felix mit ihrer Schwester Elisabeth (64) und ihrem Bruder Luigi (62) wieder einmal an den Geburtsort ihres Vaters an die Adria gereist – dorthin, wo sie jedes Jahr mit der Familie die Ferien verbrachte und die Verwandtschaft besuchte. «Es waren sehr berührende Momente», sagt sie. «Und es ist uns bewusst geworden, wie prägend die Kindheit für das spätere Leben ist.»
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