Gut sichtbare Skimarke hat Konsequenzen für seine SRF-Sendung
Nik Hartmann wegen Schleichwerbung gerüffelt!

SRF-Moderator Nik Hartmann zeigte in einer seiner Sendungen mehrfach gut sichtbar die Marke seiner Ski. «Schleichwerbung», urteilt jetzt SRG-Ombudsmann Roger Blum.
Publiziert: 30.04.2018 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:05 Uhr

Einfädler von Nik Hartmann (45) im Format «SRF bi de Lüt – Winter Wunderland»: In seiner Wandersendung vom 16. Februar 2018 waren mehrfach die Skier des Moderators zu sehen. Zu viel für einen Zuschauer: Er reichte bei Ombudsmann Roger Blum (72) Beschwerde ein: «Die offensichtliche Schleichwerbung mit ‹Stöckli-Ski› geht nun gar nicht. Entweder werden Gebühren erhoben für sogenannte ‹Eigenproduktionen› oder man bekennt sich dazu, dass Sendungen gesponsert werden und macht die entsprechende Einblendung. (...) Dieser ‹Stöckli-Ski-Werbespot› war so plump und daneben, dass ich einen scharfen Verweis an die Adresse SRF erwarte.»

Sendung hat Programmrecht verletzt

Mittlerweile hat der Ombudsmann die Beschwerde geprüft – und gibt dem Zuschauer recht! Es handle sich «zweifellos» um ungentgeltliche Schleichwerbung, wenn man die Marke von Niks Skis sechs Mal sehe, schreibt Blum in seiner Stellungnahme.

Als mildernder Umstand könne ins Feld geführt werden, dass Nik Hartmann seine Skier selber gekauft habe. Zweitens, dass der Werbeeffekt nicht beabsichtigt gewesen sei, «sondern dass sowohl der Protagonist als auch die Kameraleute zu wenig auf der Hut waren», so Blum weiter. «Denn eine Firma profitiert natürlich davon, wenn sichtbar wird, dass der Held der Geschichte just diese Skis fährt. Es gibt immer wieder Menschen, die die gleichen Produkte haben wollen wie ein Prominenter. Damit hätte die Schleichwerbung den Effekt, den man ihr unterstellt.» Insofern habe die Sendung das Programmrecht verletzt. «Es ist nicht sachgerecht, wenn Schleichwerbung zugelassen wird. Ich kann daher Ihre Beanstandung unterstützen.»

Redaktion muss solche Szenen künftig rausschneiden

Die Redaktion der Sendung äussert sich ebenfalls zum Fall und kommt zum Schluss, dass besonders die drei Sekunden, in denen die Skier in einer relativ nahen Bildeinstellung sichtbar seien, problematisch sind. «Diese drei Sekunden erinnern an Interviews mit Skirennfahrern, die ihre (gesponserten) Skis der Kamera präsentieren. Damit erweckt diese Einstellung tatsächlich den Eindruck einer Produkteplatzierung und lassen die ganze Sequenz, welche bis auf diese drei Sekunden grundsätzlich unproblematisch ist, in einem anderen Licht erscheinen. Insofern ist die Beanstandung verständlich und nachvollziehbar», schreibt Hansjörg Niklaus, Senior Producer Factual Entertainment bei SRF. Allerdings sei die Darstellung der Skier in einer nahen Bildeinstellung schlicht aus Unachtsamkeit der Redaktion entstanden.

Doch Niks Ski-Fail hat Konsequenzen: An die Redaktion geht die Weisung, dass die bestehenden Richtlinien strikt einzuhalten seien, und dass im Zweifelsfall entsprechende Bildeinstellungen aus dem Film geschnitten werden müssten, heisst es weiter. (wyt)

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