Trotz typischer Thatcher-Frisur (Motto: «Dass mir ja kein Haar aus der Reihe tanzt!») und fadem Make-up kann sie nicht überspielen, dass Gillian Anderson (52) mit der spröden Politikerin Margaret Thatcher nichts gemein hat. Wenn Anderson lächelt, blitzt der Schalk auf, mit dem sie als Agent Scully in den 90ern die Herzen der «Akte X»-Fans eroberte.
Streaming: Was haben Sie gedacht, als Sie sich das erste Mal als Maggie Thatcher im Spiegel sahen?
Gillian Anderson: Es war schon etwas komisch, ein wenig zum Fürchten und gleichzeitig aufregend. Ich trug diesen Fett-Anzug … Verzeihung, das war politisch unkorrekt. Also ich trug diesen … ähm, Körperfülle-Vergrösserer unter meiner Kleidung und bin in dem für Thatcher sehr eigenen Gang auf und ab gestelzt. Ich hatte auf diesen Moment lange hingearbeitet.
In den 1970er-Jahren haben Sie als Mädchen mit ihrer Familie in England gelebt. Wie ist Ihre Erinnerung an die «Eiserne Lady»?
Wir sind 1979, in dem Jahr, als sie Premierministerin wurde, aus England wieder weggezogen. Da war ich elf Jahre alt. Deshalb habe ich nicht viel von ihr mitbekommen. Ich habe mir allerdings eine unglaublich gute Dokumentation über sie angeschaut, aus der ich viele Dinge gelernt habe. Wie sie durch ihre Kindheit zu der Frau wurde, als die wir sie kennen.
Es gibt Gerüchte, dass Sie mit dem Chefproduzenten schlafen mussten, um die Rolle zu bekommen …
(mit gespielter Entrüstung) Wie können Sie es wagen!!! Ich wünschte, es wäre so einfach gewesen (lacht).
Der Gedanke lag nahe, da Ihr Lebensgefährte Peter Morgan ja Erfinder und Big Boss der Serie ist.
Also Peter und ich waren schon ein paar Jahre zusammen, als ich für die Rolle vorgeschlagen wurde. Glauben Sie mir, es gab keine bevorzugte Behandlung. Es war ein völlig normaler Castingprozess!
Was hat Sie an der Person Margaret Thatcher am meisten überrascht?
Dass sie echt Sinn für Humor hatte und sehr schlagfertig war. Das hat man natürlich weniger in ihren Reden gemerkt. Sie hat sich das für ihr Privatleben aufgehoben, besonders für ihren Mann Dennis.
Hätte Gillian Anderson das Zeug zur Regierungschefin?
Oh nein, ich wäre eine schreckliche Premierministerin! Ich bin total vergesslich, besonders bei Namen. Und ich würde einfach immer allen alles geben, was sie nur wollen. Ausserdem bin ich nicht sehr diplomatisch und würde auf internationalem Parkett ständig in Fettnäpfchen treten.
Thatcher hat einmal zur Queen gesagt, dass sie nicht gerne mit Frauen arbeitet, weil sie die als zu emotional empfindet.
Ich liebe es, mit anderen Frauen zusammenzuarbeiten! Thatchers komplizierte Beziehung zur Queen rührte daher, dass beide sehr verschiedene und auch sehr starke Charaktere waren. Sie haben sich, wie man in der neuen Staffel von «The Crown» sehen wird, gegenseitig zur Weissglut getrieben.
Sie sind nach dem Riesenerfolg mit «Akte X» aus Hollywood verschwunden. Wieso?
Ich weiss, viele Leute haben es nicht verstanden, dass ich gewissermassen auf dem Höhepunkt meines Erfolgs Los Angeles verlassen habe und nach England gezogen bin. Aber ich hatte eine sehr komplizierte Beziehung mit dem Filmbusiness. Ich bin sehr jung sehr bekannt geworden und habe die schlimmsten Seiten der Branche erlebt. Und sie gehasst! Ich fühlte mich in Hollywood nicht wirklich zu Hause und habe England sehr vermisst.
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Sie wird von vielen geliebt und verehrt: Königin Elizabeth II. Netflix hat nun ihr Leben in einer Serie verfilmt. Die Produktion ist ein wahrer Hit, weitere Folgen sollen das Leben der Queen bis in die Gegenwart zeigen.
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