Gian Franco Tordi (46) gibt Vollgas! Der Bündner Schauspieler hat sich soeben eine Schlüsselrolle im neuen Hollywood-Drama «Ford v. Ferrari» ergattert. «Dieser Film ist für mich so etwas wie ein Sechser im Lotto», freut er sich.
«Ford v. Ferrari» handelt vom legendären Autorennen in Le Mans (F) im Jahr 1966, bei dem das US-Team von Ford den übermächtigen italienischen Konkurrenten Ferrari ausstechen will. In den Hauptrollen der 100-Millionen-Dollar-Produktion: «Batman»-Darsteller Christan Bale (44) und Oscar-Preisträger Matt Damon (48).
«Beziehungen sind das A und O»
Tordi verkörpert den Sicherheits-Chef von Ferrari-Boss Gianni Agnelli (1921–2003). Zu seiner Rolle sei er vor allem wegen seines italienischen Aussehens gekommen, witzelt er. «Ernsthaft: Natürlich ist es auch wichtig, in Hollywood die richtigen Leute zu kennen. Gute Beziehungen sind das A und O in der Filmwelt.» Die musste sich der 1,95 Meter grosse Sankt Moritzer allerdings erst erarbeiten.
Tordis Karriere begann ganz unten: 2001 flog er mit 270 Dollar in der Tasche nach Los Angeles. Sein Traum: ein berühmter Schauspieler zu werden. Nicht einmal seinen Eltern hat er von seinem Vorhaben erzählt. Das Geld war schnell weg, Tordi lebte wochenlang in einem Auto. Später hauste er in einem Studentenheim.
Auftritt in der TV-Serie «General Hospital»
Sein erster Job in Hollywood war Stuntfahrer. Nach fünf Jahren bekam er eine kleine Rolle im Film «The Good German». 2010 durfte er in der TV-Serie «General Hospital» mitmachen. Nebenher begann er als Comedian zu arbeiten. «Amerikaner finden Typen mit starken Akzenten in der Regel lustig», erklärt er. Im Gegenzug konnte Tordi sein Englisch verbessern. «Land und Leute richtig zu verstehen, ist sehr wichtig. Das ist mir inzwischen gelungen.»
Seit drei Jahren kann Tordi bestens von der Schauspielerei leben, wie er sagt. Die Engagements als Komiker seien ein toller Zustupf. Tordi tritt regelmässig an der Seite von Starkomikern wie Tim Allen (65, «Toy Story») und Ray Romano (61, «Alle lieben Raymond») auf.
Keine Rückkehr in die Schweiz
Auch wenn er bisweilen Heimweh hat, so denkt Tordi nicht an eine Rückkehr in die Schweiz. «Ich habe mir in den letzten 18 Jahren in Hollywood viel erkämpfen müssen. Es wäre idiotisch, wenn ich jetzt alles hinschmeissen würde. Für mich heisst es noch immer: Forza Tordi!»