Seine tiefe, warme Stimme war jahrzehntelang fest mit «Aktenzeichen XY … ungelöst» verbunden: Michael Brennicke (†69) sprach seit 1989 die Filmfälle der Fahndungssendung von Eduard Zimmermann (†80) ein. Jetzt ist der Synchronsprecher tot – verstorben am Montag in München (D), wie «Bild» schreibt.
Gestern lief im ZDF die letzte Folge mit dem legendären Sprecher. Die vier Fälle hatte Brennicke bereits eingesprochen. Weil aber in einem Beitrag zum Thema Bitcoin noch eine Änderung nötig war, sollte er noch einmal aufgeboten werden – so erfuhr die Produktionsfirma, dass Brennicke tot ist. Rasch musste Sprecherin Hansi Jochmann einspringen.
Verstorbener wurde in der Sendung nicht geehrt
Doch warum wurde sein Tod in der gestrigen «XY»-Sendung nicht erwähnt? «Weil man Rücksicht auf die Familie genommen hat. Die Familie hatte den Tod noch nicht öffentlich gemacht», sagt Martin Gross von der Produktionsfirma Securitel gegenüber der Zeitung.
Man werde Todesanzeigen schalten, um Michael Brennicke von Seiten Securitel zu ehren. Gross: «Seine Stimme war einzigartig und hat die Filme unserer Sendung geprägt. Wir verlieren mit ihm einen herausragenden Sprecher und einen wunderbaren Kollegen. Unser ganzes Beileid gilt seiner Familie.»
Im Alltag kaum als «XY»-Mann erkannt
Brennicke, der in frühreren Jahren auch als Schauspieler auftrat, liebte seinen Job abseits des Rampenlichts. Gegenüber BLICK sagte er 2017 anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums der Sendung, um als Sprecher für dieses Format geeignet zu sein, müsse man die Stimme möglichst neutral halten. «Etwa so, wie wenn man Nachrichten liest». Dadurch werde er auch im Alltag kaum als «XY»-Mann erkannt. «Manchmal sagen sogar Leute, die mich kennen: ‹Was, das bist du?›»
Wer Michael Brennickes Sprecherrolle bei «Aktenzeichen» übernimmt, ist derzeit noch nicht bekannt. (wyt)