Heute Abend will Moderatorin Barbara Lüthi (45) in der SRF-Sendung «Club» unter dem Titel «Oh Mann! Männlichkeit in der Krise?» das neue Rollenbild des Mannes diskutieren, wie sie per Twitter-Video ankündigt. «Wie schlimm steht es tatsächlich um den Mann? Und welche Art von Männlichkeit ist heute gefragt?», will sie wissen – und hat dazu eine reine Männerrunde eingeladen, darunter TV-Koch René Schudel (42), Kabarettist Patrick Frey (68) und alt SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi (71).
«Es fehlt eine wichtige Perspektive»
Frauenaktivistinnen sind ob der Zusammensetzung der Gesprächsrunde entsetzt. «Das zeugt nicht gerade von Weitsicht und Intelligenz», zeigt sich Autorin Julia Onken (76) irritiert. «Eine Frau in der Runde wäre bei diesem Thema eigentlich zwingend. Es fehlt nun eine wichtige Perspektive», sagt sie zu BLICK. Dass die Moderatorin, Barbara Lühti, eine Frau sei, spiele in diesem Fall keine Rolle. «Sie sollte ja neutral bleiben und hat keine meinungsbildende Funktion.» Anschauen werde sie sich den Talk nicht. «Das ist unter diesen Voraussetzungen wertlos – und sinnlos.»
Konsterniert ist auch Therese Blöchlinger, Präsidentin des Frauenfördervereins fembit.ch. Sie kritisiert: «Über Diskussionen zu Genderthemen ohne Menschen mit anderen Geschlechtsidenditäten freue ich mich nicht», sagt sie. Und fügt an: «Wenn zugesichert wird, dass es später eine reine Frauenrunde zu Männlichkeit geben wird und danach eine gemischte Runde, könnte ich mich dafür erwärmen, zuzuhören oder zuzuschauen.»
Ebenfalls wenig Verständnis zeigt Anna Schmaltz vom vom feministischen Kollektiv Aktivistin.ch. Für sie ist klar. «Es wäre auf jeden Fall wünschenswert, dass auch Frauen zu dem Thema diskutieren. Frauen haben diverse und wichtige Meinungen zu der Thematik. Zudem beeinflussen sich Rollenbilder auch immer gegenseitig. Um Rollenbilder aufzubrechen, braucht es alle Mitglieder der Gesellschaft.»
SRF-Lüthi: «Es geht um das Selbstbild der Männer»
«Club»-Moderatorin Lüthi will davon nichts wissen. Sie verteidigt sich: Man habe bewusst nur Männer eingeladen, sagt sie auf BLICK-Anfrage. «Männer sollen unter Männern darüber reden, was es heute bedeutet, ein Mann zu sein. Es geht um das Selbstbild der Männer», erklärt sie. Der Begriff «toxische Männlichkeit» sei in aller Munde. «Was bedeutet das konkret und was macht es mit den Männern?», wolle sie wissen. Oder: «Verstehen sie den neuen Gillette-Werbespot als Angriff auf ihre Männlichkeit?»
«Club»-Frauenproblem angekreidet
Hätten sie auch Frauen eingeladen, «wäre das eine andere Sendung geworden», glaubt Lüthi. «Wir wollten bewusst keine Gender-Sendung machen und die Geschlechter nicht gegeneinander ausspielen.» Kritik und Feedback heisse sie aber willkommen, ergänzt die TV-Frau hinsichtlich der skeptischen Stimmen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die SRF-Sendung den Groll von Frauen auf sich zieht: Im vergangenen Oktober gab die «Club»-Redaktion sogar zu, Mühe zu haben, Frauen für die Sendung zu finden – und erntete Kritik: SRF würde bei der Recherche zu früh aufgeben, hiess es etwa. (wyt)
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