Sechs Kandidaten, ein Ziel: Nach drei erfolglosen Jahren muss nun eine Finalqualifikation her, am 4. Februar 2018 entscheidet eine internationale Jury und das Fernsehpublikum, wer von diesen sechs Kandidaten für uns an den ESC nach Portugal reist. Die Lieder wurden von einer 20-köpfigen Jury, bestehend aus Fans, Zuschauern, Medien- und Musikschaffenden (unter anderem die ESC-Veteranen Peter Reber mit den ESC-Teilnahmen 1971, 1976, 1979, 1981 und die Schweizer ESC-Teilnehmerin von 1997 Barbara Berta) bestimmt und aus über 600 Bewerbungen ausgewählt. Die Interpreten wurden in einem späteren Schritt vom SRF festgelegt.
Zibbz – «Stones»
Zibbz aus Gisikon LU dürften vor allem Zuschauern des ehemaligen Jugendsenders Joiz ein Begriff sein, dort hatte das Geschwisternpaar aus dem Aargau eine eigene Reality-Doku. Das Musiker-Duo bestehend aus Stee (30) und Coco Gfeller (32) pendelt zwischen Los Angeles und der Schweiz und stand schon gemeinsam mit Gölä auf der Bühne und waren bei der SRF-Show «Kampf der Orchester» das Mentorenteam für die Bieranjas. Mit einem von ihnen und Laurell Barker geschriebenen souligen Pop-Rock-Song wollen sie das Schweizer Fernsehpublikum und die internationale Jury am Vorentscheid überzeugen. Das Ziel ist klar: «Die Schweiz muss endlich wieder ins Finale!»
Chiara Dubey (24) – « Secrets And Lies »
Die Tessinerin Chiara Dubey ist kein unbekanntes Gesicht am ESC-Vorentscheid. Schon 2011 und 2013 versuchte sie, unsere Vertreterin für den Eurovision Song Contest zu werden. Dieses Jahr soll es klappen: Mit einer von ihr mitgeschrieben Ballade, die im erstmals veranstalteten ESC-Songwritingcamp entstand, löst Chiara Gänsehautstimmung aus.
Alejandro Reyes (26) – « Compass »
Der Lausanner Alejandro Reyes hat schon einige TV-Erfahrung: Er trat bei «The Voice France» in Frankreich und 2017 beim deutschen «Supertalent» auf. Jetzt will der junge Mann beim ESC durchstarten. Dass er seit seiner Geburt nur eine Hand hat, hindert den gebürtigen Chilenen nicht am Gitarre spielen: Er hat einen Aufsatz für seinen Arm, der ihm das musizieren auf dem Zupfinstrument erlaubt. So startete er als Strassenmusiker und brachte es bis zum Plattenvertrag, sogar in der Hitparade konnte er 2015 sich mit seinem Album platzieren. Ob er am 4. Februar auch den Geschmack des Schweizer Fernsehpublikums trifft, wird sich zeigen. Auch sein Song entstand, wie drei andere Songs im Vorentscheid, im ESC-Songwritingcamp, das von Pele Loriano Productions und der Suisa veranstaltet wurde.
Vanessa Iraci (32 ) – « Redlights »
Die Deutsche Vanessa Iraci aus Freiburg im Breisgau hat ein Ass im Ärmel: Der Song «Redlights» wurde nämlich vom Komponisten Borislav Milanov geschrieben. Er schrieb schon erfolgreiche Beiträge für Bulgarien (2. Platz im 2017, 4. Platz im 2016), Serbien und Mazedonien. Und egal, ob der bulgarische Komponist mit seinem Song den Schweizer Vorentscheid gewinnt, ist er sowieso schon in Lissabon dabei: Der Österreichische Beitrag «Nobody but You» von Cesàr Sampson stammt auch aus der Feder von Milanov. Und auch Iraci hat TV-Erfahrung: Sie war bei «The Voice of Switzerland» im Jahr 2014 mit dabei und erreichte das Halbfinale.
Naeman (23) – «Kiss Me»
Der 23-jährige Naeman Meier aus Zürich hat Wurzeln in Indonesien, Italien, Holland und dem Appenzell. Ein Multitalent – Er spielt Gitarre, Piano und Schlagzeug und war Teilnehmer bei «Die grössten Schweizer Talente» und «Deutschland sucht den Superstar». Nun möchte der Strassenmusiker auf die grosse Bühne nach Lissabon. Witzig: Sein Song wurde von Alejandro Reyes, der auch als Kandidat beim Vorentscheid dabei ist, mitgeschrieben.
Angie Ott (27) – « A Thousand Times »
Die Musikerin aus Neuchâtel erreichte bei «The Voice of Switzerland» 2013 den zweiten Platz. Mittlerweile ist sie Mutter und verheiratet, die Musik bleibt trotzdem ihre grösste Leidenschaft. «Ich liebe mein Land und wäre extrem stolz, wenn ich die Schweiz vertreten dürfte», sagt sie zu ihrer Bewerbung.
Der Schweizer ESC-Vorentscheid wird am Sonntag, 4. Februar 2018, ab 20:05 auf SRF zwei ausgestrahlt.