Wettbewerb sei «zu schwul»
Ungarn nimmt nicht mehr am Eurovision Song Contest teil

Ungarn wird nächstes Jahr nicht beim Eurovision Song Contest antreten. Grund dafür sollen homophobe Vorurteile sein.
Publiziert: 28.11.2019 um 14:43 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2019 um 14:44 Uhr
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Ungarn wird beim ESC 2020 nicht antreten. Der Wettbewerb sei «zu schwul».
Foto: imago

Im Sommer begeisterte Luca Hänni (25) die Schweiz, als er beim Eurovision Song Contest in Tel Aviv den vierten Platz belegte. Auch im nächsten Jahr wird die Schweiz vertreten sein. Ganz im Gegensatz zu Ungarn. Die haben ihre Teilnahme beim ESC im niederländischen Rotterdam abgesagt.

Wie «The Guardian» berichtet, soll Ungarn aufgrund homophober Vorurteile gegenüber des Wettbewerbes nicht teilnehmen. Das habe eine Quelle des ungarischen Rundfunksenders «MTVA» kommuniziert. Die ungarische Nachrichtenseite «Index» berichtet von regierungsnahen Medien, die den ESC als «zu schwul» bezeichnen. Regierungssprecher László Kövér (59) sagt auf Twitter, der «Index»-Bericht erzähle «Fake News». Er nennt allerdings auch keinen anderen Grund für die Absage.

TV-Sender schiesst gegen Conchita Wurst

Auch ein regionaler Fernsehsender meldete sich zu Wort. So soll der ESC eine «homosexuelle Armada» sein, die Ungarns mentale Gesundheit gefährden würde. «Viele jungen Menschen denken, dass das etwas für Leute unter 18 ist. Aber auf dieser Veranstaltung findet die Zerstörung des öffentlichen Geschmacks statt, wenn schreiende Transvestiten und bärtige Frauen teilnehmen», soll der TV-Kommentator András Bencsik gesagt haben. Eine klare Andeutung an die österreichische Dragqueen Conchita Wurst (31), die den Wettbewerb 2014 gewann.

1997 trat mit dem Isländer Páll Óskar (49) erstmals ein offen schwuler Künstler beim ESC an. Ein Jahr später holte die transsexuelle Dana International (50) sogar den Sieg für Israel. Der Eurovision Song Contest 2020 findet in den Niederlanden statt. Am 16. Mai kämpfen 26 Nationen in Rotterdam um den Sieg. (fmü)

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