Freitag, 17. Mai 2019: Den Augenblick meines Weiterkommens im zweiten ESC-Halbfinale werde ich nie vergessen: Als nur noch zwei Finalplätze frei waren, wir kaum noch an den Einzug glaubten, zitterten und dann «Switzerland» aufgerufen wurde – was da abging, ist unbeschreiblich! Und danach gings turbulent weiter: auf die grosse Bühne, dann zur Pressekonferenz und später ins Hotel, wo die Schweizer Journalisten warteten. Erst dann gab es endlich das ersehnte Belohnungs-Bier. Es war schön, dort auch meine Freundin Michèle in die Arme schliessen zu dürfen. Wir zogen um etwa drei Uhr nachts kurz los, um noch etwas Essbares aufzutreiben – Es gab einen Wrap mit Gemüse. Die kurze Bettruhe habe ich aber unterschätzt: Nach wenigen Stunden ging es um elf Uhr morgens wieder ab in die Halle. Hier probten wir die Eröffnungszeremonie, anschliessend gab es zwei Generalproben des Finales. Die zweite der beiden zählt wieder zu 50 Prozent für meine Wertung, die Jury-Mitglieder der 41 Nationen schauen zu. Trotz der kurzen Nacht konnte ich mich gut konzentrieren und war topfit. Jetzt hoffe ich sehr auf eine ruhige Nacht mit genügend Stunden Schlaf, damit ich vor den 200 Millionen TV-Zuschauern eine gute Figur mache. 200 Millionen: Was für eine riesige Zahl! Aber ich bin bereit. Jetzt gilt es richtig ernst!