Wenn am Samstagabend in Turin (I) das Finale des Eurovision Song Contest über die Bühne geht, haben sie Heimvorteil: Mahmood (29) und Blanco (19) kämpfen mit dem Lied «Brividi» um den zweiten italienischen Sieg in Folge. Mit ihrem Song landeten sie nicht nur auf Platz 1 der Schweizer Hitparade, sondern gewannen auch das legendäre San-Remo-Festival und qualifizierten sich so für den ESC.
Für Mahmood ist es nach 2019 bereits der zweite Sieg in San Remo. «Es war ein grosses Risiko nochmal teilzunehmen», sagt er im Interview mit Blick. «Aber manchmal muss man im Leben etwas wagen. Ich habe mir das gründlich überlegt.» Eigentlich haben sie das Lied schon im Januar veröffentlichen wollen, doch dann wurde den beiden ein Platz am italienischen Musikfestival angeboten. «Also habe ich zwei Tage überlegt und mich für eine Rückkehr entschieden.»
«Brividi» während des Auftritts
Ihr Auftritt hielt das Versprechen im Titel, es gab «Brividi», also einen Gänsehautmoment: Die Männer sangen sich das Liebeslied zu. «Ich möchte dich lieben, aber ich liege immer falsch», lautet eine Zeile aus dem Text. Im Videoclip ist Mahmood im romantischen Verhältnis mit einem Mann zu sehen, Blanco mit einer Frau. «Es hat sich natürlich angefühlt, das Lied auf der Bühne so mit Blanco zu singen», sagt Mahmood. Ein politisches Statement haben die beiden nicht setzen wollen. «Wir hatten keine politische Botschaft im Kopf. Aber es hat sich richtig angefühlt, den Song so zu singen.»
Seit ihrem Sieg gelten sie auch als Mitfavoriten am Eurovision Song Contest. Das sei für ihn – auch nach seiner ESC-Teilnahme im Jahr 2019 – nebensächlich. «Ich will den ESC nicht als Wettkampf sehen», so Mahmood. Das wichtigste sei für ihn, einen guten Auftritt hinzulegen. «Es ist eine einmalige Chance, das eigene Schaffen, zu präsentieren.» Dass der ESC am Ende aber doch ein Wettkampf sei, streite er nicht ab.
Keine Ahnung, wieso italienische Musik so populär ist
Der Beitrag von Mahmood von 2019, «Soldi», zählt zu den meistgestreamten ESC-Songs aller Zeiten, Måneskin haben beim ESC eine Weltkarriere gestartet. Warum italienische Musik so gut auf der Welt ankommt, kann sich Mahmood nicht erklären. «Ich habe keine Ahnung. Aber ich bin unendlich dankbar dafür.»