Wo findet der diesjährige ESC statt?
2023 entschied die Schwedin Loreen (40) den 67. Eurovision Song Contest in Liverpool (Grossbritannien) mit dem Lied «Tattoo» für sich. Bei einem Auswahlverfahren wurde entschieden, den ESC heuer in Malmö in Südschweden durchzuführen. In der Stadt in Südschweden fand der ESC bereits 2013 statt. Damals holte Loreen den ESC in Baku mit dem Titel «Euphoria» in ihr Land. Sie ist damit die einzige Frau, die den Eurovision Song Contest zweimal gewann.
Wann findet der ESC statt?
Der 68. ESC geht vom 7. bis 11. Mai 2024 über die Bühne. Am 7. Mai findet das erste Halbfinale, am 9. Mai das zweite Halbfinale mit Schweizer Beteiligung und am 11. Mai das grosse Finale statt. Dass die Schweiz sich in diesem Jahr für die Endrunde qualifiziert, scheint so gut wie sicher.
Was? | Eurovision Song Contest 2024 |
Wo? | Malmö (Schweden) |
Wann? | 7. bis 11. Mai 2024 |
Wer tritt für die Schweiz an?
Nemo (24) hat sich im Bewerbungsverfahren der Schweiz durchgesetzt. 427 Songs wurden eingereicht, bewertet wurden diese Titel von einer Schweizer Zuschauer-Jury, einer internationalen Publikumsjury mit mindestens 240 Personen und einer 30-köpfigen internationalen Experten-Jury. Dieses Panel wurde vom Marktforschungsinstitut Link so zusammengesetzt, dass es möglichst genau den Geschmack des ESC-Publikums widerspiegelt. Ein ähnliches Prozedere wurde auch schon bei Remo Forrer (22, «Watergun») im Jahr 2023, Marius Bear (31, «Boys Do Cry») im Jahr 2022, bei Gjon's Tears (25) in den Jahren 2021 («Tout l'univers») und 2020 («Repondez-moi») und bei Luca Hänni (29, «She Got Me») im Jahr 2019 angewandt.
Gibt es Änderungen beim Voting?
Nein. Genau wie im letzten Jahr fällt bei den beiden Halbfinale das Jury-Voting weg. Heisst: Das TV-Publikum entscheidet alleine, wer es ins grosse ESC-Finale schafft. Dort kommen schliesslich die fünf Experten pro Land zum Einsatz. Seit 2023 darf in allen Shows auch die ganze Welt per App-Voting mitstimmen. Die Punkte vom «Rest der Welt» werden als Zuschauerstimmen zum normalen Voting addiert. Eine Jury für den «Rest der Welt» gibt es allerdings nicht.
Wann hatte die Schweiz zuletzt Erfolg am ESC?
2019 schaffte es Luca Hänni in Tel Aviv mit dem Beitrag «She Got Me» auf den vierten Platz des Wettbewerbs und holte damit das beste Schweizer Resultat seit 2019. Noch besser klassierte sich Gjon's Tears mit «Tout l'univers» im Jahr 2021. Er landete auf dem dritten Rang und egalisierte damit das Resultat von Annie Cotton (48), die mit «Moi, tout simplement» 1993 Bronze für die Schweiz holte. Seit 2019 hat die Schweiz bei jeder Ausgabe die Finalqualifikation geschafft.
Wann hat die Schweiz den ESC gewonnen?
Der letzte Schweizer ESC-Sieg war 1988: Céline Dion (56) holte damals mit dem von Nella Martinetti (1946–2011) und Atilla Sereftug (74) kreierten Lied «Ne partez pas sans moi» den Sieg am ESC in der irischen Hauptstadt Dublin. Zuvor konnte nur Lys Assia (1924–2018) den Song Contest gewinnen: Sie räumte bei der ersten Ausgabe 1956 in Lugano TI mit «Refrain» ab.
Wo kann ich den ESC schauen?
Die beiden Halbfinale vom 7. und 9. Mai 2024 werden auf SRF zwei ab 21 Uhr ausgestrahlt. Die Final-Sendung wird am 11. Mai 2021 um 21 Uhr auf SRF 1 zu sehen sein.
Wer sind die Favoriten?
Wie lange haben wir darauf gewartet! Die Wettbüros sehen vor Probenbeginn den Schweizer ESC-Act Nemo (24) mit dem Titel «The Code» und einer Siegeschance von 24 Prozent auf dem ersten Platz. Weitere Favoriten sind der Kroate Baby Lasagna (28) mit dem Lied «Rim Tim Tagi Dim», einem Mix aus Rock und elektronischer Musik. Auch der Holländer Joost Klein (26, «Europapapa»), die Italienerin Angelina Mango (23, «La Noia») und die Ukrainerinnen Jerry Heil (28) und Alyona Alyona (32) mit dem Titel «Teresa & Maria» dürfen sich gemäss der Prognosen gute Chancen ausrechnen.
Wie viele Länder machen beim Eurovision Song Contest mit?
Insgesamt treten 37 Länder am diesjährigen ESC an. 15 Länder davon sind im ersten Halbfinale dabei, 16 Länder sind im zweiten Halbfinale. In beiden Halbfinale werden jeweils zehn Final-Plätze vergeben. Sechs Plätze in der Endrunde sind bereits durch die meistzahlenden Teilnehmer (Italien, Deutschland, Spanien, Grossbritannien und Frankreich) und den Vorjahresgewinner Schweden gesetzt. Somit treten 26 Beiträge im ESC-Finale an.
Wer moderiert den ESC?
Zwei bekannte Gesichter werden 2024 durch den ESC führen. Petra Mede (54) wurde schon 2013 und 2016 als Moderatorin der damaligen schwedischen ESC-Ausgaben eingesetzt. Ihr zur Seite steht in diesem Jahr die schwedische Hollywood-Schauspielerin Malin Åkerman (45), die durch Filme wie «Watchmen – Die Wächter», «Nach 7 Tagen – Ausgeflittert» und «All Inclusive» bekannt ist.
Warum ist Israel am ESC dabei?
Israel nimmt seit 1973 am Eurovision Song Contest teil und ist Mitglied der Europäischen Rundfunkvereinigung (EBU), dies berechtigt Israel am ESC teilzunehmen. Selbst Marokko war 1980 beim ESC dabei, Länder wie Armenien, Georgien und Aserbaidschan nehmen heute regelmässig teil. Israel konnte seit 1973 den Contest viermal gewinnen, unter anderem im Jahr 1998 mit dem Song «Diva» von Dana International (53) und 2018 mit dem Lied «Toy» von Netta (29).
Wieso wurde Russland während dem Ukraine-Krieg vom ESC ausgeschlossen, während Israel mit dem Krieg in Gaza weiterhin dabei ist?
Dieses Thema erhitzt die Gemüter pro-palästinensischer Stimmen. Die ESC-Organisatoren der European Broadcasting Union betonen, dass Russlands Fernsehstation mehrere Regeln des Verbands verletzt hatte und die Rundfunkanstalt Israels KAN seit Jahrzehnten ein geschätztes Mitglied der EBU sei. Die Situation sei in diesem Fall eine andere.
Und was macht Australien am ESC?
Australien ist ein assoziiertes Mitglied der Europäischen Rundfunkvereinigung, durch seine Geschichte als britische Kolonie hat das Land einen engen Bezug zu Europa. 2014 traten die Australier als Pausenact auf, 2015 wurden sie als Gast zum Jubiläum eingeladen und seit 2016 sind sie mit einem fixen Startplatz dabei. Viele Australier stehen früh am Morgen auf, um den Eurovision Song Contest live am Bildschirm zu verfolgen. Dieses Jahr wird das Duo Electric Fields mit dem Lied «One Milkali (One Blood)» für die Aussies am ESC teilnehmen. In den Jahren 2019, 2020 und 2022 fand in Down Under sogar ein eigener Vorentscheid statt.
Warum ist der ESC in der LGBT-Community besonders populär?
Dazu gibt es keine endgültige Antwort. Viele Homosexuelle sind generell am Showbusiness interessiert, mögen Kultur. Und durch die Verbindung mit einem Nationenkampf werden aus dem ESC quasi die Olympischen Spiele des Entertainments. Was für viele Menschen die Fussball-WM ist, ist für viele Homosexuelle der Eurovision Song Contest.