Mit platinblonder Perücke, auffälliger Schminke und Nickelbrille gilt der Franzose mit marokkanischen Wurzeln in Tel Aviv als Geheimfavorit. In seinem Lied «Roi» (König) wirbt der Sänger dafür, zu seiner Identität zu stehen - trotz aller Anfeindungen.
«Ich bin sehr stolz darauf, mein Land zu vertreten», sagte Hassani, nachdem er sich im Vorentscheid gegen bekannte Sänger durchgesetzt hatte. «Ich bin hundert Prozent ich selbst - trotz all der Leute, die mir im Internet sagen, dass ich nicht für Frankreich stehe.»
«Araber mit Perücke» und «Schande für Frankreich» sind noch mit die harmlosesten Schmähungen, die seine Gegner in den sozialen Netzwerken über den jungen Sänger verbreiten. «Du machst uns stolz!», twitterte dagegen die Anti-Diskriminierungs-Organisation Urgence Homophobie (Notfall Homophobie).
«Ich bin frei und ich erfinde mein Leben» singt Hassani übersetzt in seinem Song «Roi», in dem sich englische und französische Liedzeilen abwechseln. Und: «Ich entspreche nicht dem herkömmlichen Bild, und das stört sehr.» Der Clip, in dem Hassani sich seine gespreizte Hand wie eine Krone hinter den Kopf hält, wurde mehr als 13 Millionen Mal geklickt.
Grosses Vorbild ist Conchita
Vor vier Jahren wurde der Sänger in Frankreich bei der Sendung «The Voice Kids» mit seiner Cover-Version von «Rise Like a Phoenix» bekannt: dem ESC-Siegerlied des österreichischen Travestiekünstlers Thomas Neuwirth alias Conchita Wurst von 2014.
Conchita ist Hassanis grosses Vorbild. Doch der junge Franzose präsentiert sich femininer als der Österreicher und trägt keinen Bart. Auf YouTube, wo er seine Fans regelmässig mit einem hingeschmetterten «Bonjour Paris!» begrüsst, singt er nicht nur und plaudert über sein Leben, sondern veröffentlicht auch mal Schminkvideos. Die Plattform nutzte er auch für sein Coming Out.
Die Arbeit an seinem Hit «Roi» bezeichnet er als «therapeutisch». Auch heute noch sei es für Menschen wie ihn ein Kampf, akzeptiert zu werden, sagt er. «Es gibt viel Hass, viele Dinge, die mich schwächen könnten» - bis hin zur Selbstzensur. Aber er habe sich entschieden, zu sich zu stehen.
Dabei kann er auf die Unterstützung seiner Mutter Amina setzen, die in einem seiner Videos gegen Hass eintrat. Hassani bezeichnet seine Mutter auch als seine «beste Freundin».
Wann hat Frankreich das letzte Mal gewonnen?
Seine Unterstützer hoffen, dass der Conchita-Wurst-Effekt Bilal Hassani in Tel Aviv zum Triumph tragen könnte. Er wäre der erste Franzose seit 1977, der den Eurovision Song Contest gewinnt.
Damals war die weitgehend in Vergessenheit geratene Marie Myriam mit dem Chanson «L'oiseau et l'enfant» (Der Vogel und das Kind) erfolgreich. Den vor Kitsch triefenden Text könnte ein Hassani-Fan wie eine Prophezeiung lesen: Er handelt von einem Kind «im Schatten, das den Abendstern leuchten sieht». (SDA)
Mehr zu den restlichen Kandidaten des ESC erfahren Sie hier.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.