Darum gehts
- Zoë Më singt in Basel und verteidigt Nemos ESC-Titel mit «Voyage»
- Zoë Më ist Freiburger Musikerin, ausgebildete Oberstufenlehrerin und leidenschaftliche Köchin
- Zoë Më war in der Volleyball-Nationalmannschaft der Juniorinnen und ist seit einem Jahr in einer Beziehung
Zoë Më singt in Basel! Am Montag veröffentlichte die Freiburger Musikerin den Song, mit dem sie den ESC-Titel von Nemo (25) verteidigen will. «Voyage» ist eine grosse Pop-Ballade, die zum Träumen einlädt. «Ich bin sehr glücklich mit den Reaktionen. Ich habe viele Youtube-Videos geschaut, in denen die Leute meinen Videoclip anschauen und habe mega Freude zu sehen, dass der Titel berührt. Das wollte ich erreichen», sagt die in Basel geborene Sängerin zu Blick. Doch was macht Zoë Më zu der Künstlerin, die sie ist? Wir stellen die Welt der Musikerin vor.
Zoë Më über ...
... ihre Heimat
«Ich bin in Basel geboren, lebte in der Nähe von Heidelberg und schliesslich in Freiburg. Zu Hause fühle ich mich überall, aber ich muss sagen, dass ich mich mittlerweile schon sehr als Freiburgerin sehe. Hier habe ich Französisch gelernt und alle meine Bezugspersonen leben hier.»
... ihre Kindheit
«Ich war schon als Kind sehr kreativ und habe deshalb auch bei Kindergeburtstagen immer Spiele vorgeschlagen, die teilweise niemand verstanden hat. Ich habe lustigerweise zuerst mehr gemalt als gesungen und ich habe Märchen geliebt. Zudem war ich immer die verantwortungsvolle grosse Schwester und habe zu meiner kleinen Schwester und meinem kleinen Bruder geschaut.»
... schwierige Zeiten
«Ich spreche in Interviews nicht gerne darüber, weil ich kein Mitleid möchte. Aber als ich nach Freiburg gezogen bin, wurde ich in der Schule gemobbt. Einen speziellen Grund gab es nicht, aber eine andere Person aus meiner Klasse versuchte, mich kleinzuhalten. Das hat mich geprägt, und ich merkte, dass nicht alle Menschen nett zu einem sind und man für sich einstehen muss.»
... ihren Glücksbringer
«Das ist eine Edelweissbrosche, die ich auch im Clip zu meinem ESC-Song trage. Dort haben alle Protagonistinnen und Protagonisten eine Blume angesteckt, ich wollte das Edelweiss haben. Es ist eine sehr schweizerische Blume, und man darf sie nicht pflücken. Nach dem Videodreh habe ich die Blume mitgenommen und seither überall mitgetragen. Ob ich sie auch auf der Bühne in Basel bei mir haben werde, weiss ich aber noch nicht.»
... ihre Sportvergangenheit
«Ich habe viele Jahre Volleyball gespielt, war sogar in der Nationalmannschaft der Juniorinnen. Als ich mir dabei einmal meinen Finger brach und kurz darauf wieder fit für die Spiele sein sollte, war das für mich der ausschlaggebende Punkt, den Sport hinter mir zu lassen. Aber er hat mich auch für mein ESC-Abenteuer geprägt. Ich weiss jetzt: Der Kampf ist erst vorbei, nachdem der letzte Punkt vergeben ist.»
... ihre Narbe
«Über dem Auge habe ich eine kleine Narbe, die ich aus meiner Kindheit habe. Ich habe mich an Halloween als Geist verkleidet und bin dabei mit einem weissen Laken durch die Wohnung gelaufen. Dabei prallte ich ins Lavabo rein – Aua! Tattoos habe ich keine, dafür bin ich zu wehleidig.»
... ihre Ausbildung
«Ich bin ausgebildete Oberstufenlehrerin. Meine Mutter ist Primarlehrerin, deshalb dachte ich zuerst, dass ich etwas anderes machen werde. Ich wollte nicht ideenlos sein. In meiner Schulzeit habe ich aber gemerkt, dass ich vieles für diesen Job mitbringe. Klar lag mein Fokus immer auf der Musik. Aber ich wollte gleichzeitig keinen Druck auf meiner Kunst haben. Deshalb habe ich dann aufs Studium gesetzt und es letzten Winter abgeschlossen.»
... den Weg zur Musik
«Ich habe mit etwa sieben Jahren mit dem Klavierspiel begonnen. Als ich drei Jahre später für ein Konzert von The Script ans Gurtenfestival ging, fasste ich den Entschluss, selbst Musik zu schreiben. Spannenderweise hiess der erste Titel ‹Wörter› und befasste sich mit den Auswirkungen, die unser Gesagtes auf andere hat, also ähnlich wie mein diesjähriger ESC-Titel. Und auch cool: Im Sommer darf ich zum ersten Mal auf dem Gurten spielen!»
... ihre andere Seite
«Ich mache unter dem Künstlernamen Rue More auch elektronische Musik. Dazu kam ich, weil ich ein Praktikum bei einem Label für elektronische Musik in Schottland gemacht hatte. Es ist ein Kontrast zu meiner ruhigeren Musik, aber ich kann dadurch mein Songwriting divers nutzen und in andere klangliche Welten eintauchen.»
... ihre Leidenschaft
«Ich koche wahnsinnig gerne und kann auch aus irgendwelchen Zutaten im Kühlschrank etwas Gutes zubereiten. Deshalb sage ich immer aus Witz: ‹Ich mache aus nichts Gold.› Am besten kann ich Saucen zubereiten. Sei dies Salatsauce oder für Teigwaren. Mein Pastaplausch ist der beste.»
... ihre Garderobe
«Wenn ich mich kleide, ist mir wichtig, dass ich mich darin wohlfühle.»
... die Liebe
«Ich bin seit bald einem Jahr in einer Beziehung. Mein Freund ist auch aus Freiburg, ist aber nicht aus der Musikszene. Deshalb behalten wir alles andere privat.»
... ihren Künstlernamen
«Zu Beginn bin ich nur als Zoë aufgetreten, aber ich habe schnell gemerkt, dass man mich so im Internet nicht einfach findet. Deshalb habe ich recherchiert. Zoë bedeutet auf Griechisch ‹Das Leben›, passend dazu heisst auf Japanisch Me ‹Das Auge›. Also habe ich das zusammengefügt. Und weil es bei meinem Vornamen die zwei Punkte auf dem e hat, habe ich das auf dem Me auch gleich hinzugefügt.»
... ihren ESC-Song «Voyage»
«Den Titel habe ich im Rahmen des Suisa Songwriting Camps geschrieben. Damals habe ich in Schottland gearbeitet und mich zugeschaltet. Draussen war eine Christbaum-Farm, und es hatte viele Schafe. Und diese wohlige Atmosphäre hat mich zum Lied inspiriert. Dort habe ich an der Botschaft gefeilt, die ich auf so einer grossen Bühne vermitteln möchte: Wir Menschen sollten uns gegenseitig nett behandeln, dann ist es für alle schöner. Als der Song dann fertig war, habe ich ihn angehört und war richtig zufrieden. Schön, dass er nun auch in der ESC-Welt Anklang findet.»