Vanessa Mai (30) gehört zu den erfolgreichsten Schlagerstars im deutschsprachigen Raum. Nun spricht die Überfliegerin offen über die Schattenseiten ihres Jobs und schiesst dabei ordentlich gegen Dieter Bohlen (68). Der Grund: Hinter den «DSDS»-Kulissen 2016, als sie beide am Jurytisch sassen, herrschte ein rauer Ton.
Mai freute sich eigentlich auf die Zusammenarbeit mit dem Poptitan, wie sie «Bild» erzählt. «Aber mir graute es gleichzeitig auch davor. Und mit diesem Bauchgefühl lag ich dann auch gar nicht so falsch», erinnert sie sich.
Bereits am ersten Drehtag war die Stimmung angespannt. «Dieter war nicht unhöflich, aber er schien einem direkt klarzumachen, wer hier der Boss ist. Für mich strahlte er eine Autorität aus, die auch etwas Einschüchterndes hatte.» Als sie ihn dann in einem Interview «Onkel Dieter» nannte, bekam sie die Autorität des Jury-Chefs direkt zu spüren.
Bohlen sagte ihr die Meinung
«Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass sich die Raumtemperatur schlagartig abkühlte», erzählt sie. Bohlen habe ihr direkt gesagt, dass er von solchen Aussagen nichts halte. «Mir kam es so vor, als hätte ich eine unsichtbare Linie überschritten. Ich war mit einer Arschbombe direkt in einen emotionalen Swimmingpool reingesprungen, ohne vorher abzuchecken, wie seicht das Wasser ist», so Mai.
Sie habe sich davor gefürchtet, dass Bohlen ihr künftig die kalte Schulter zeigen würde. Denn: «Seine Rolle war die des Kings. Was er sagt, ist Gesetz. Nach meinem Erleben gibt es niemanden neben ihm.»
Zusammenbruch auf dem WC
Auch weitere Drehtage konnten die Wogen nicht glätten. Sie hatte das Gefühl, Bohlen schätze sie nicht nur als Jurorin nicht, sondern habe auch etwas gegen ihre Musik. Das machte sie an Bohlens scharfzüngigen Aussagen vor laufender Kamera fest. Irgendwann konnte sie nicht mehr: «Am dritten oder vierten Drehtag waren bei mir dann die Nerven durch. Als mich wieder irgendeine von Dieters Spitzen traf, schloss ich mich im Klo ein und heulte», erzählt sie rund sechs Jahre später.
Sie habe damals gar mit dem Gedanken gespielt, hinzuschmeissen. Doch: «Die Produktion lief bereits, Verträge waren unterschrieben, und auch meine Karriere hing gewissermassen davon ab. Also entschied ich mich, die Tür wieder aufzusperren und es durchzuziehen.»
Plötzlich wendete sich das Blatt
Und dann kam alles doch noch anders. Kurz darauf war Bohlen wie ausgewechselt, und zwar ab dem Moment als man ihm in Aussicht stellte, ihr Album zu produzieren. Mai erklärt: «Ich zog eine Lektion daraus. Du bist jetzt zwar nett zu mir, aber ich weiss, du bist deswegen noch lange nicht mein Freund. Du bist wahrscheinlich nett, weil ich dir nutze. Na gut, dann nutze ich dich auch.» (bnr)