Beatrice Egli sitzt 2024 mit Loredana neben Dieter Bohlen
Ist das die grosse «DSDS»-Versöhnung?

Beatrice Egli nimmt zusammen mit Loredana in der «DSDS»-Jury Platz. Warum das überrascht.
Publiziert: 03.12.2023 um 09:45 Uhr
|
Aktualisiert: 03.12.2023 um 10:37 Uhr
1/11
Beatrice Egli wird 2024 Jurorin bei «Deutschland sucht den Superstar». 2013 gewann sie das Format und startete ihre Karriere im deutschsprachigen Raum.
Foto: imago/APress
Blick_Portrait_2062.JPG
Michel ImhofTeamlead People

Riesenkiste für Beatrice Egli (35) und Loredana (28): Die Schwyzer Schlagersängerin und die Luzerner Rapperin ergänzen im nächsten Jahr Dieter Bohlen (69) und Pietro Lombardi (31) in der Jury von «Deutschland sucht den Superstar». Besonders das Engagement der «Mein Herz»-Sängerin erstaunt – hielt sie sich doch in der Vergangenheit mit Kritik am Format nicht zurück.

Egli hat nicht nur gute Erinnerungen an «DSDS»

Ihre eigene Teilnahme an der Castingshow ist nicht nur von schönen Erinnerungen geprägt. Zwar nahm sie 2013 den Titel mit nach Hause, man habe ihr aber auch nahegelegt, sich vom Schlager abzuwenden und an Gewicht zu verlieren. «Im ersten ‹DSDS›-Casting sagte man mir, dass ich abnehmen soll, ins Solarium gehen muss und nicht nur Schlager singen darf», erinnerte sie sich in der Sendung «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert». Auch sei der Austausch mit Dieter Bohlen nicht gut gewesen. Selbst als er nach ihrem Gewinn zwei Alben von ihr produzierte, habe sie ihn kaum gesehen. Über die damalige Zeit sprach die Musikerin bisher immer ungern: Bei Gesprächen mit Journalisten äusserte ihr Management oftmals den Wunsch, keine Fragen zum Castingformat zu stellen, das sie berühmt machte.

Nun scheint sich Egli mit «DSDS» versöhnt zu haben. «Ich nehme auf dem Jurorenstuhl auch Platz, um dem gesamten Team hinter den Kulissen, Dieter und vor allen Dingen auch dem ‹DSDS›-Publikum meinen Respekt und meine Dankbarkeit zu zeigen», erklärt sie in der Mitteilung von RTL. «Die Sendung ist und bleibt für immer der Ursprung meiner Karriere. Es ist wie ein Heimkommen!» Auch die Gage dürfte ein gutes Argument für das Engagement sein: Bohlen soll gemäss einem Bericht der «Bild» für den Einsatz in der letzten Staffel eine Million Euro bekommen haben, seine Kollegin Katja Krasavice (27) 800'000 Euro. Pietro Lombardi habe für die 25 Drehtage 400'000 Euro kassiert.

Warum die Sendung in der Kritik steht

Trotzdem: Kritik an der Sendung gibt es schon lange. Für rote Köpfe sorgt die Zurschaustellung von Kandidaten mit begrenztem Gesangstalent. Die direkten Sprüche von Chef-Juror Bohlen, die oftmals unter der Gürtellinie sind, sind für viele ein No-Go. Im letzten Jahr zankte der von RTL als Pop-Titan betitelte Musiker sich öffentlich mit der damaligen Jury-Kollegin Krasavice, weil er sich gegenüber einer Kandidatin sexistisch geäussert hatte. «Ich bin enttäuscht von ihm, aber ich bin stolz auf mich. Ich habe ihn nackt ausgezogen und gezeigt, wie er wirklich ist», sagte Krasavice später in einem Interview. In einem anderen versicherte sie, dass sie «nie wieder neben Dieter Bohlen» bei der Castingshow mitmachen wolle.

«DSDS» setzt auf Beatrice Egli, ZDF schmeisst sie raus!
1:58
Das steckt dahinter:«DSDS» setzt auf Beatrice Egli, ZDF schmeisst sie raus!

Weniger anecken dürfte der «Modern Talking»-Star bei der zweiten Schweizerin, die in der «DSDS»-Jury Platz nimmt: Loredana. Sie selbst ist bezüglich Skandalen kein unbeschriebenes Blatt, machte Schlagzeilen, weil sie einer Walliserin mehrere Hunderttausend Franken abknöpfte. Sie einigten sich aussergerichtlich.

Mit Bohlens Art kommt sie gut klar: Sie zeigte 2021 Unterstützung für den Musiker, als dieser von RTL bei «DSDS» abgesägt wurde. «Zum Glück habe ich der ‹DSDS›-Jury zweimal abgesagt», schrieb sie in den sozialen Medien. «Hätte null Spass gemacht ohne dich.» Was danach passierte, ist Geschichte: Ohne Dieter Bohlen sackten die Quoten von «DSDS» in den Keller – und RTL holte seinen «Pop-Titan» ans «DSDS»-Jurypult zurück. Mittlerweile schalten die Menschen die Sendung wieder ein, zumindest während der Castingrunden. Von den Liveshows gab es in der letzten Staffel lediglich deren drei, während es vor zehn Jahren bei Egli neun waren. 

Schweizer Frauenpower für deutsche Primetime

Das schwindende Interesse an den Liveshows zeigte sich auch im Quotenduell, das sich ausgerechnet Beatrice Egli mit «DSDS» lieferte. «Die Beatrice Egli Show» lief im April 2023 in der ARD zeitgleich wie das Finale der Castingshow. 3,66 Millionen Deutsche schalteten bei der Schwyzerin ein, «DSDS» kam auf 2,35 Millionen.

Trotz des «DSDS»-Engagements ist die Zukunft der nach ihr benannten Eurovisionssendung nicht gefährdet, bestätigt der Sender SWR, der «Die Beatrice Egli Show» in Zusammenarbeit mit SRF produziert, auf Anfrage von SonntagsBlick: «Wir freuen uns nach den Erfolgen der bisherigen Shows gemeinsam mit Beatrice Egli auf weitere neue Ausgaben 2024 der ‹Beatrice Egli Show› und sind hierzu in der Planungsphase.» Gemeinsam mit Loredana gibts in der deutschen Primetime im Jahr 2024 somit jede Menge Schweizer Frauenpower. 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?