Mitarbeiter Micky Beisenherz packt aus
So läuft es hinter den Kulissen des Dschungels ab

Autor Micky Beisenherz verrät, was hinter den Kameras des Dschungelcamps abläuft. Er arbeitet 16 Nächte lang zwischen 14 und 22 Stunden.
Publiziert: 24.01.2018 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:40 Uhr
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Micky Beisenherz packt aus, wie hart hinter den Kulissen des Dschungelcamps geschuftet wird.
Foto: Peter Timm\ullstein bild via Getty Images

2018 läuft «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» bereits zum zwölften Mal – und RTL betreibt für seine Kultshow einen riesigen Aufwand: Bis zu 400 Mitarbeiter sollen hinter den Kulissen des Dschungelcamps in drei Schichten schuften, laut Berichten soll sich RTL diesen Aufwand 35 Millionen Franken pro Staffel kosten lassen.

Lohnen tut sich das für den deutschen Sender aber allemal, denn pro Folge werden angeblich mit Werbeeinnahmen und Zuschaueranrufen ungefähr 5,5 Millionen Franken wieder eingespielt – was einen Gesamtgewinn von circa 75 Millionen Franken pro Staffel generiert.

«Das Baumhaus ist wirklich im Dschungel»

Micky Beisenherz (40), der als einer von drei Autoren für die legendären Sprüche von Moderator Daniel Hartwich (39) und Moderatorin Sonja Zietlow (49) zuständig ist, gibt in der Zeitschrift «Stern» einen Einblick hinter die Kulissen der Show. 

Vorab möchte Beisenherz klarstellen: «Das Camp befindet sich in der Nähe des Orts Murwillumbah, ein paar Kilometer südlich der Gold Coast. Das berühmte Baumhaus ist also wirklich im Dschungel und kein Studio in Deutschland.» So seien auch der Regen, die Hitze, die Überschwemmungen und die Sonne echt. Die Adresse des Dschungelcamps kann sogar auf Google Maps gefunden werden.

Nachtschichten zwischen 14 und 22 Stunden 

Die Anlage der Show gleiche «einer Art Containerdorf», zu dem «Versorgungszelte, medizinische Abteilungen, Catering, Technik, Foodtruck, Kostüm- oder Make-up-Trailer, Büro- sowie Schnittcontainer» zählen, so der Autor weiter.

Und wie sieht nun der Alltag eines Mitarbeitenden aus? Herr Beisenherz klärt auf: «So beginnt der Arbeitstag von Jens Oliver Haas, Jörg Uebber und mir immer gegen 20 Uhr, wenn wir unser Hotel in der Urlauberenklave Salt Valley Richtung Camp verlassen.» Um 21 Uhr gäbe es ein «kurzes Meeting mit der Produktion, was den Tag über so passiert ist», und um anschliessend zu besprechen, was um 7.15 Uhr Ortszeit live ausgestrahlt wird. Danach werde bis vier Uhr morgens in etwa 20 Containern gesichtet und getextet.

Zietlow und Hartwich starten um zwei Uhr morgens

Um zwei Uhr in der Nacht würden dann die Moderatoren einen ersten Blick auf das werfen, was bereits verfasst wurde, und Hartwich sowie Zietlow würden um diese Zeit ihrerseits «ergänzen, streichen, umformulieren». Eine grosse Besprechung gäbe es um vier Uhr morgens, nach welcher gegen circa fünf Uhr mit der Regie «im Lichte der aufgehenden Sonne und komischen Geräuschen der exaltierten Fauna» geprobt werde – um anschliessend um sieben Uhr morgens live auf Sendung zu gehen.

So üppig fällt das Mahl für die Mitarbeiter aus

Das Beste an den langen Nachschichten sei laut Beisenherz das «Abendessen» um neun Uhr in der Früh, über das die Arbeiter schliesslich «wie die Heuschrecken» herfallen würden, scherzt der Autor. Kakerlaken oder Würmer, die auf dem Speiseplan der Kandidaten stehen, gäbe es für die Menschen hinter den Kulissen selbstverständlich nicht: «Shrimps, bestes Beef, Chicken, Kürbisse und fantastisches Gemüse wie aus einem Food-Porno. Es ist wirklich das beste Catering des Jahres.»

Dass es sich bei den 16 Tagen in Down Under um keinen Urlaub handle, möchte der aus Nordrhein-Westfalen stammende Beisenherz noch einmal unterstreichen. «Anstrengend? Na, arbeiten Sie doch mal 16 Nächte zwischen 14 und 22 Stunden am Stück. Unterhaltsam? Es ist der beste Job der Welt. Ich liebe ihn», verrät er. (bcv)

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