Es ist ein grosser Name, den die britischen TV-Produzenten für ihr Dschungelcamp an Bord holten: Vor wenigen Tagen zog der in Verruf geratene ehemalige Gesundheitsminister des Vereinigten Königreiches, Matt Hancock (44), ins Lager im australischen Dschungel. In «I'm a Celebrity – Get Me Out Of Here!» kämpft er um die Sympathien des Volkes. Doch dafür muss er unten durch: Viele rechnen damit, dass die Zuschauer ihn Woche für Woche in die Dschungelprüfung schicken werden.
Die Weichen dafür sind bereits gestellt: Direkt nach seinem Einzug ins australische Lager musste sich Hancock einer Dschungelprüfung mit Kakerlaken, Spinnen, Ratten und Skorpionen stellen. Und am Tag danach wurde der wegen einer Affäre in die Schlagzeilen geratene Politiker von den Zuschauern in die Mutprobe gewählt. «Im Laufe der Jahre hat die Crew vieles gesehen, aber man kann sagen, dass es noch nie einen solchen Rummel um eines der Camp-Mitglieder gegeben hat wie um Hancock», so ein Produktionsmitglied gegenüber «The Sun».
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Wetten unter Mitarbeitern
Mitarbeiter hätten bereits Wetten bezüglich Hancock abgeschlossen. Es gehe unter anderem darum, «mit wem er sich streiten wird, wie viele Prüfungen er machen muss, ob er weint, aber auch darum, wie lange es dauert, bis ein anderer Mitbewohner den Elefanten im Raum anspricht und all die Versäumnisse der Tory-Partei erwähnt.» Zudem hätten die Moderatoren der Sendung, Ant (46) und Dec (47), schon zahlreiche spitze Kommentare über den Politiker in petto.
Gesprächsstoff gibt es definitiv genug: Als Gesundheitsminister kam Matt Hancock in die Kritik mit Corona-Partys in Regierungsgebäuden, die gegen die eigenen Covid-Regeln verstossen haben. Zudem geriet Hancock in die Schlagzeilen, weil er seine Frau Martha Hancock (46) mit seiner engsten Mitarbeiterin Gina Coladangelo (43) betrogen hatte. In britischen Zeitungen waren Überwachungsbilder, die die Knutschereien dokumentierten, zu sehen. Mit der Aktion hatte er auch gegen das von ihm verhängte Social Distancing verstossen.
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Von Fraktion im Abgeordnetenhaus ausgeschlossen
Für seine Partei ist die Show-Teilnahme von Hancock ein Dorn im Auge: Er wurde nach Bekanntwerden seiner Teilnahme aus der Fraktion im Abgeordnetenhaus mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Auch der aktuelle Premierminister Rishi Sunak (42), für dessen Wahl sich Hancock starkmachte, äusserte sich kritisch: «Der Premier ist der Ansicht, dass Abgeordnete in dieser schwierigen Zeit für die Menschen in ihren Wahlkreisen arbeiten sollten, sowohl im Parlament als auch vor Ort», teilte ein Sprecher mit. Hancock wurde von Theresa May (66) zum Gesundheitsminister ernannt und fungierte auch im Kabinett unter Boris Johnson (58) in diesem Amt. Er galt als einer der engsten Vertrauten des ehemaligen Briten-Premiers.
Sicher ist: Das britische Dschungelcamp ist in diesem Jahr nicht nur wegen des Royal-Bewohners Tindall, sondern auch mit dem Skandalminister ein grosser Erfolg. Bereits jetzt lässt sich die diesjährige Ausgabe, die erstmals seit 2019 wieder in Australien gedreht wird, als Quotenhit betiteln. (imh)