Sie wurden dank ihren Rollen als Pippi, Tommy und Annika in der Kultserie «Pippi Langsrumpf» von Astrid Lindgren weltberühmt: Inger Nilsson (59), Pär Lundberg (61) und Maria Persson (59) begeisterten mit ihren Abenteuern in der Villa Kunterbunt Millionen TV-Zuschauer.
Doch während einzig Inger alias «Pippi» an den Erfolg als Kinderstar anknüpfen konnte und auch heute noch als Schauspielerin tätig ist («Der Kommissar und das Meer»), sind ihre einstigen Serienfreunde Maria und Pär in der Versenkung verschwunden.
«Wir haben so gut wie nichts bekommen»
Und offenbar hat sich ihr Einsatz vor der Kamera auch finanziell überhaupt nicht ausbezahlt. Laut «Bild» hat keiner der Darsteller damals mehr als umgerechnet 2200 Franken für die insgesamt 13 Folgen verdient – abkassiert habe einzig die Produktionsfirma. «Noch immer wird an unseren Filmen verdient, aber wir haben so gut wie nichts bekommen», klagt «Annika» alias Maria Persson, die nicht mehr als 1000 Franken bekam. Auch Tommy-Darsteller Sundberg bestätigt: «Es gab nicht mehr als ein Taschengeld.»
Der einstigen Annika-Darstellerin Maria geht es auch heute finanziell so mies, dass sie sich kaum über Wasser halten kann. Die mittlerweile auf Mallorca lebende Schwedin ist wegen einer Arthrose im Knie seit sieben Jahren arbeitsunfähig – die Schmerzen seien viel zu gross, klagt sie gegenüber der Zeitung. Und: Für eine lebenswichtige Operation fehlt ihr das Geld. Persson muss sich erst einer Magenbypass-Operation unterziehen, bevor man sie am Knie operieren könne.
«Ich habe harte Zeiten hinter mir»
«Manche sagen mir, ich sollte ein Enthüllungsbuch schreiben, weil viele denken, ich würde im Reichtum leben. Aber ich habe harte Zeiten hinter mir», sagt sie über ihre Situation. Sie habe in letzter Zeit oft geweint. Und fügt an: «Eigentlich sollten wir reich sein. In anderen Ländern wären wir es vielleicht, aber in Schweden will man dir nicht das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein.»
Auch für Pippi-Hauptdarstellerin Inger Nilsson, die immerhin weiterhin als Schauspielerin arbeitet, ist es unverständlich, dass keiner von ihnen für die Filme finanziell belohnt wurde: «Mir wurde oft empfohlen, mir einen Anwalt zu holen. Aber wir sind machtlos. Und so sah der Vertrag damals eben aus. Zu der Zeit gab es auch kein Merchandising. Mit Werbung wollte Astrid Lindgren nichts zu tun haben.»
Fans sammelten Geld für die Ex-Kinderstars
Für die finanziell gebeutelten Ex-Kinderstars gibt es nun aber Licht am Ende des Tunnels: Zwei Pippi-Langstrumpf-Fans aus Holland haben eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Bisher sollen schon über 38'000 Franken eingegangen sein. «Wenn man jedes Jahr mit einem Honorar belohnt wird, ist es wie ein Dankeschön für all deine Arbeit», so Spendensammlerin Marjan Tulp (51). Sie ärgert sich: «Die Ex-Kinderstars aber haben nie so etwas bekommen. Das Geld ging komplett an die Produktionsfirma.» (wyt)