Dirk Linneboden (44) suchte 2018 bei «Bauer sucht Frau» die grosse Liebe. Gefunden hat er sie nicht und er würde es auch nicht nochmals wagen. Denn der einstige TV-Bauer fürchtete sich vor jeder Ausstrahlung. Vier Jahre später packt er über die RTL-Sendung aus.
Eines seiner grössten Probleme bei der Sendung: die TV-Interviews. Diese seien bewusst manipuliert worden. Dem «Soester Anzeiger» berichtet er: «Ich musste immer das gleiche Shirt tragen, damit meine Antworten nach Lust und Laune geschnitten werden konnten.» Das habe die Produktion dann auch gemacht. «Ich sass manchmal montags vor dem Fernseher und wusste ganz genau, dass ich das so nicht meinte und auch nicht zu dem Thema gesagt habe», erinnert er sich. Diese Interviews seien unberechenbar gewesen.
Regie habe ihm Szenen vorgegeben
Auch die strengen Vorschriften haben ihm zugesetzt. «Da mitzumachen ist so hart wie mit einer Schippe in den Steinbruch zu gehen, wenn man immer von so vielen Regeln und Leuten umgeben ist», erklärt er und fügt hinzu: «Ich war an strenge Verträge gebunden und durfte mich lange gar nicht zu den Hintergründen äussern.»
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So seien gewisse Szenen gestellt gewesen. Besonders eine Situation ist Linneboden in Erinnerung geblieben. Als er während der Dreharbeiten Brote für seine potenzielle Zukünftige vorbereiten wollte, habe er diese im Toaster verbrannt. Jemand habe beim Putzen des Hauses vor dem Dreh versehentlich das Stellrädchen verdreht. «Das fand die Regie so witzig, dass ich die Situation noch mal nachstellen musste, obwohl es überhaupt keine Absicht war – aber so wurde ich als Doofmann dargestellt, der zu dumm ist, Frühstück zuzubereiten», so der Bauer.
«Einmal und nie wieder»
Des Weiteren sollte er einer Hofdame Schäfchen-Ohrringe schenken. Linneboden glaubt: «Die wollten mich bewusst in eine blöde Rolle stecken. Jeder der Zuschauer hätte sich zu Recht gefragt, warum ich einer erwachsenen Frau solche Ohrringe schenke.»
Für ihn ist deshalb klar, dass er nicht nochmals mitmachen würde: «Ich habe diese Erfahrung gemacht, aber sie hat mir nichts gebracht – also: einmal und nie wieder!» (bsn)