Für die Deutschen scheint die Sache schon klar zu sein: Nathalie Wappler-Hagen soll neue Chefin beim Schweizer Radio und Fernsehen werden. Zumindest verbreitet sich im Moment eine dementsprechende Meldung der «Mitteldeutschen Zeitung» rasend schnell.
Offenbar hat der MDR am Montagabend bestätigt, dass Wappler sich für die Nachfolge von SRF-Direktor Ruedi Matter zur Wahl stelle. Nach «MZ»-Informationen ist Wappler die einzige Kandidatin. Das will die SRG auf Anfrage von BLICK nicht bestätigen. «Der Auswahlprozess ist noch am laufen», so SRG-Sprecher Edi Estermann.
«So sehr es den MDR freut, dass sie für diese neue grosse Aufgabe nominiert wurde, so sehr bedauern wir ihren möglichen Weggang aus Halle», sagte MDR-Sprecherin Susanne Odenthal der «MZ». Durch diesen Satz könnte man annehmen, dass Wappler-Hagen zumindest auf dem Absprung ist, oder bereits gekündigt hat.
Wappler-Hagen gehört zu den Favoriten
Wappler-Hagen ist seit 2016 MDR-Programmdirektorin. Die in St. Gallen geborene TV-Frau, die unter anderem bei 3sat, im ZDF und als Kulturchefin von SRF Karriere machte, gehört tatsächlich zu den Favoriten. Gewählt ist sie aber nicht.
Gute Karten für den Posten hat auch der 52-jährige Hansruedi Schoch, Abteilungsleiter Programme und derzeit Matters Stellvertreter. Als eine Art Geheimfavorit gilt bei Insidern zudem der Deutsche Bakel Walden (43), seit kurzem neues GL-Mitglied bei der SRG.
Noch ist die Wahl allerdings nicht vollzogen. Der SRG-Regionalrat wird in den nächsten Tagen entscheiden. Wappler ist zwar die Kronfavoritin – aber jetzt muss erst mal noch abgewartet werden.
Ueli Schmezer bewarb sich
Auf die Stelle hatte sich auch «Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer (57) beworben – erfolglos. Nach seiner ersten Absage habe er ein Wiedererwägungsgesuch formuliert, wie er der «Medienwoche» im Interview erzählt. «Ein recht langes Schreiben mit allen Gründen, warum ich finde, dass man trotz meiner mangelnden Führungserfahrung vielleicht doch mit mir hätte sprechen können.» Doch darauf folgte kein Feedback. «Auch auf dieses Gesuch kam vom Ausschuss direkt ein Nein und nicht die geringste inhaltliche Reaktion.» Schmezer meint: «Das hat mich dann skeptisch gemacht und ich habe mir schon überlegt, wie offen dieses Wahlverfahren überhaupt ist.» (wyt/paf)