Der abtretende Schiedsrichter Dani Müller bemängelt Männerlastigkeit
Frauen sind beim SRF-Jass nur noch als Gäste geduldet

Der Schiedsrichter von «Samschtig-Jass» und «Donnschtig-Jass», Dani Müller, gibt nach diesem Sommer seinen Posten in den beliebten SRF-Sendungen ab. Für seinen Nachfolger Jörg Abderhalden freut er sich – trotzdem hätte er auch eine Frau an seiner Stelle gesehen.
Publiziert: 13.04.2018 um 17:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:25 Uhr
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Neu wird Schwingerkönig Jörg Abderhalden im «Samschtig-Jass» den Posten des Schiedsrichters übernehmen. Hier mit Schwingerkönig Ruedi Hunsperger (links).
Foto: TOTO MARTI
Michel Imhof

Schieber bei «Donnschtig-» und «Samschtig-Jass»! Dani Müller (56) wird nach diesem Sommer nicht mehr als Schiedsrichter in den SRF-Jass-Sendungen fungieren. Für ihn rückt Schwingerkönig Jörg Abderhalden (38) nach. Er habe schon im letzten Jahr ans Aufhören gedacht, die zeitliche Beanspruchung sei immer grösser geworden, sagt Müller zu BLICK: «Meine Frau und ich führen seit letztem Jahr Jass- und Plauschferien durch», erzählt er. «Auch deshalb wurde der rund 15-Prozent-Job beim SRF neben meinem 90-Prozent-Pensum als Leiter einer Bank einfach zu viel.» 

Die Tage seien zu lang geworden, oft habe er nach einem normalen Arbeitstag für die Sendungen noch durch die ganze Schweiz kurven müssen. «Wenn ich erst in der Nacht nach Hause komme, wird es einfach zu viel», meint er. «Aber Spass hat es mir immer gemacht.» Und Nachfolger Abderhalden sei eine gute Wahl, so der abtretende Schiri. Ratschläge gebe er ihm aber keine: «Jörg ist viel medienerfahrener als ich, das braucht er nicht.» 

Müller hätte sich über höheren Frauenanteil gefreut

Einen Wermutstropfen hat für ihn die aktuelle und künftige, männerlastige Konstellation in den SRF-Jasssendungen: «Ich finde es persönlich schade, dass in der Moderation der Jass-Sendungen die Frauenquote bei null liegt», meint Müller. Hat das SRF die Karten zu wenig gut gemischt? Schliesslich sind die SRF-Jasssendungen schon fast ein Jahr fest in Männerhand. «Samschtig-Jass» moderiert Reto Scherrer (42), «Donnschtig-Jass» Roman Kilchsperger (48). Und nun heisst es auch beim Schiedsrichterposten erneut Bube statt Dame.

Frauen seien aktuell «vor allem als Gäste» dabei

Beim Schweizer Fernsehen sieht man darin allerdings kein Problem: «In der SRF-Unterhaltung führen diverse Frauen durch Sendungen. Beispiele sind Susanne Kunz, Viola Tami, Annina Campell oder Sandra Studer», heisst es auf Anfrage. In den Jass-Sendungen sei dies zwar nicht der Fall, trotzdem seien auch Damen Trumpf. «Aktuell einfach vor allem als Gäste.»

Und Neuling Abderhalden? Der freut sich auf die neue Herausforderung: «Jassen begleitet mich schon, seit ich denken kann. Heute jasse ich vor allem mit meinen Kindern, manchmal auch mit den Grosseltern», erzählt er. Am 25. August 2018 zeigt sich, ob der neue SRF-Trumpf Abderhalden sticht. Dann wird der erste «Donnschtig-Jass» mit ihm ausgestrahlt.

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