«Bestatter»-Bösewicht Peter Lohmeyer über Sekten und Drogen
«Marihuana in Massen ist eine lustige Erfahrung»

Er ist ein Genuss im «Bestatter»: Der deutsche Kinostar Peter Lohmeyer (55, «Das Wunder von Bern») begeistert als undurchsichtiger Sektenguru. BLICK sprach mit ihm über seine Rolle als Bösewicht, Drogenexperimente und seine viel jüngere Freundin.
Publiziert: 15.01.2018 um 15:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:05 Uhr
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Peter Lohmeyer (r.) als Prof. Josef Mankovsky mit dem Bestatter Luc Conrad (Mike Müller).
Foto: SRF/Sava Hlavacek
Peter Padrutt

BLICK: Herr Lohmeyer, Sie sind nicht nur das Wunder von Bern – Sie begeistern auch im «Bestatter». Haben Sie sich in der Rolle des unheimlichen Sektengurus Mankovsky schon am TV gesehen?
Peter Lohmeyer:
 Da ich gerade in Salzburg für die Mozartwoche den Bassa Selim in der «Entführung aus dem Serail» probe, komme ich leider nicht dazu ...

Wie kamen Sie als Deutscher eigentlich in eine Schweizer Serie?
Dank der wunderbaren Regisseurin Katalin Gödrös, mit der ich unbedingt zusammenarbeiten wollte.

Sie spielen ja einen Typ, in dessen Fänge man nie kommen möchte. Was würde Mankovsky dem bohrenden Journalisten antworten, der ihn als gefährlich bezeichnen würde?
Er würde sagen: «Machen Sie sich lieber Gedanken über den amerikanischen Präsidenten oder darum, wie unsere Umwelt zerstört wird!»

Haben Sie sich bei den Vorbereitungen zu den Dreharbeiten an realen Sektenführern orientiert?
Die Orientierung findet immer zusammen mit der Regie, dem Kostümbild und den Kollegen statt. Sektenführer an sich sind so was von unterschiedlich, da vertraue ich dann schlussendlich auch meiner Fantasie.

Sie haben diese einnehmende Mischung aus Hektik und Entspannung. Was war das Besondere an dieser Rolle aus Ihrer Sicht?
Ein Geheimnis aus dieser Figur zu machen und an jedem Drehtag neu zu suchen mit diesem herausragendem Ensemble.

Gibt es Anlehnungen an die berüchtigte Kirschblütensekte?
Da sind die Autoren gefragt, das war mir jetzt nicht bewusst.

Es gab ja in Deutschland einen Fall, in dem viele Menschen bei einem Drogen-Experiment schwer zu Schaden kamen. Es war ein grosses Medienthema. Wie haben Sie darauf reagiert?
Die Sportseite gelesen, ich interessiere mich dann doch mehr für Fussball.

Es gibt ja Schauspieler, die umstrittenen Organisationen beitraten. Tom Cruise ging zu Scientology. Waren Sie da nie gefährdet?
Jedem das Seine, ich bin da weit von entfernt, mich irgendwelchen Organisationen anzuschliessen. Ich bin schon länger aus der Kirche ausgetreten und die einzige Mitgliedschaft, die ich hege, ist bei Schalke 04!

Darf man fragen: Wie sieht es mit Drogen-Experimenten aus?
Na, Marihuana in Massen ist schon eine lustige Erfahrung, ansonsten bin ich für die absolute Legalisierung von Drogen.

Eva Renzi war ja in den 1970er-Jahren bei Bhagwan und hat dort ihre Sexualität erforscht. Gab es bei Ihnen in jungen Jahren mal irgendwie Lust auf so was?
Oh, ich bin und war ein Forscher in jeder Hinsicht, das Leben ist viel zu kurz, als dass man alle seine Lüste ausleben könnte. Aber ich bleibe dran!

Sie sind seit kurzem mit der jungen Journalistin Leonie Seifert liiert. Was sagt Sie zu Ihrer Rolle im «Bestatter»?
Ach so, schau mal an, was sich so alles rumspricht! Was sie dazu sagt, das bleibt unter uns!

War sie mal bei den Dreharbeiten dabei?
Na, das wäre aber schön, wenn die Produktion jetzt auch noch die Lebenspartner mit einfliegt.

Haben Sie zusammen schon die Schweiz bereist? 
Nein, noch nicht, aber es wird sich wohl kaum verhindern lassen! Dann werde ich ihr all die wunderbaren Drehorte zeigen, das Aargau, den Thunersee oder das Heidiland in Graubünden, wo ich schon arbeiten durfte. Und alles ganz anonym, damit man uns schön in Ruhe lässt.

Angenommen, Sie bekommen wieder einmal eine Rolle im «Bestatter» zu spielen – mit was für einer Figur könnte man Sie erfreuen?
Das müsste dann schon die gleiche Figur sein, bin ich doch ein wenig unverkennbar! Wer weiss, vielleicht braucht man ja einen Kriminal-Psychologen. Und Mankovsky hat sich umschulen lassen.

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