Vor zwei Jahren suchte Joel Herger (36) als Bachelor die grosse Liebe im TV. Schon kurz nach der letzten Sendung zog sich der Muskelmann aber aus der Öffentlichkeit zurück. «Ich muss nicht an jedem Cüpli-Event sein. Da gehen Leute hin, die sich mit Händen und Füssen dagegen wehren, nicht in Vergessenheit zu geraten», meint er.
Selbst in der grossen Best-Of-Sendung zu «Der Bachelor» und «Die Bachelorette» war er ganz im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht zu sehen. «Es war mir zu weit, dafür nach Zürich zu fahren», sagt der in St. Gallen wohnhafte Unternehmer. Was nach einem Witz tönt, meint Herger aber ernst. «Diese fünf Sekunden Ruhm, die so eine Sendung mitbringt, brauche ich nicht!» Es hat aber auch damit zu tun, dass er mit dem Image von «Der Bachelor» hadert und sich heute unabhängig davon präsentiert. «Das Ganze hat einen unangenehmen Ruf.»
Das Format basiere darauf, dass der Zuschauer etwas zum Lachen habe. Es sei halt eine «Fremdschämsendung». Darauf basiere auch der Erfolg des Ganzen und das fände er auch nicht schlimm. Trotzdem betont der 36-Jährige: «Ich habe mich damals nicht verkauft. Wohl auch deshalb wurde ich als Langweiler kritisiert», sagt der 36-Jährige. Damit könne er umgehen. «Ich bin einfach froh, hab ich jetzt nicht das Image des dümmlichen, grabschenden Trottels!»
Er würde wieder mitmachen
Trotz seiner Kritik am Format bereut Herger seine Teilnahme nicht. «Wäre ich mit meinem heutigen Wissen nochmals in der selben Situation, würde ich wieder mitmachen», meint er. «Die Sendung hat mir auch einige Türen geöffnet – auch für meine heutige Arbeit.» Denn lange Zeit verdiente er sein Geld als Influencer. Heute ist Herger mit Freunden dabei, eine eigene Firma im Videobereich aufzubauen und ist das Aushängeschild für Sichtschutzwände. «Meine Privatsphäre ist mir halt in jedem Job wichtig», sagt er lachend.
Diese schützt er auch in den Medien. Obwohl er bereits seit längerer Zeit wieder vergeben ist, hält er seine Freundin aus der Öffentlichkeit heraus. «Andere hätten ihre Beziehung an den grossen Nagel gehängt, um ein, zwei Artikel abzukassieren. Mir ist sowas zu blöd.»