«Schämt man sich da als Mutter?»
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«Bachelor»-Mias Mami:«Schämt man sich da als Mutter?»

«Bachelor»-Mia im Doppelinterview mit ihrem Mami so offen wie nie
«Die Ärzte sagten mir: Entweder sterbe ich oder das Kind»

Im gemeinsamen Interview mit ihrem Mami Silvia spricht «Bachelor»-Kandidatin Mia über ihre Kindheit im Heim und den Verlust ihres ungeborenen Babys.
Publiziert: 05.12.2018 um 07:38 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2020 um 18:25 Uhr
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«Bachelor»-Kandidatin Mia (r.) und ihre Mutter sehen sich täglich.
Foto: Remo Bernet
Interview: Remo Bernet

In der aktuellen «Bachelor»-Staffel polarisiert Kandidatin Mia (22) mit ihren fiesen Kommentaren wie keine andere. Gerade Konkurrentin Fabienne (25) musste das öfters spüren. Im Umgang mit ihrem Mami zeigt sie sich nun von einer anderen Seite. BLICK hat die beiden zum Doppelinterview eingeladen.

Frau Roth, sind Sie stolz auf Ihre Tochter Mia?
Silvia Roth: Ja, ich bin sehr stolz auf sie. Es braucht wirklich Mut, mit 20 Ladys beim «Bachelor» mitzumachen – und um dann auch das ganze Gezicke auszuhalten.

Und wie sieht es umgekehrt aus?
Mia: Ja klar, nur schon weil sie mich neun Monate im Bauch getragen und nachher auf die Welt gestellt hat. Sie muss mich nur anschauen und weiss genau, was ich denke. Für andere bin ich immer der komische Vogel, den niemand versteht, aber sie versteht mich genau.

Wie ist denn Ihr Verhältnis zueinander?
Mia:
Ich bin ein mega Mamititti. Ich könnte echt nicht ohne mein Mami. Ich sehe sie jeden Tag.
Silvia Roth: Jetzt, wo ich mein Knie operieren lassen musste, hilft sie zu Hause mega mit. Sie schaut nach ihren zwei Geschwistern. Ich muss ehrlich sagen: Ohne sie würde ich es momentan nicht schaffen.

Ich bin etwas überrascht, von so einer hilfsbereiten Seite von Mia zu hören. Im TV sieht man sie ja eigentlich fast nur streiten.
Silvia Roth:
(lacht) Also streiten kann sie schon! Klar ist man zu den Eltern nie gleich wie zu Freunden oder Fremden, aber auch daheim zickt sie mal rum.

Worüber streiten Sie sich denn?
Silvia Roth: Sie ist sehr unordentlich und lässt ihr Zeugs überall rumliegen. Ich habe einen Putzfimmel, und das passt halt nicht so zusammen.
Mia: Ihr Putzfimmel nervt so! Wenn ich mich abschminke und ein Tüechli mal zwei Minuten herumliegen lasse, rastet sie gleich aus.

Wie ist es, die Tochter im Fernsehen zu sehen?
Silvia Roth: Klar ist es etwas komisch, aber ich bin mega stolz. Vor allem die Sprüche, die sie immer raushaut. Sie ist halt auch privat so. Sie spielt das nicht. Was sie denkt und im Herzen hat, kommt bei ihr raus! Das hat sie wohl von mir. Denn was ich denke, sage ich auch. Ich sage ihr immer, sie soll sagen, was sie denkt – einfach in einem respektvollen Rahmen. Zwischendurch kann sie das zwar nicht, aber für mich ist das in Ordnung. Für das muss ich mich nicht schämen.

Mia, bereust du etwas, was du in der Sendung gemacht hast?
Mia: Bereuen? Nö! Wenn jemand nicht mit meiner Meinung klarkommt, dann ist es nicht mein Problem. Ich sage das, was ich denke. Wenn es dir nicht passt, dann ciao! Ich drücke es teilweise etwas hart aus, aber die Leute um mich herum wissen genau, wie ich es gemeint habe. Ich rede teilweise etwas hart und assi …

Spricht sie zu Hause denn auch «hart und assi»?
Mia: Noch viel schlimmer, im Fall!
Silvia Roth: Also mir gegenüber hat sie immer Respekt gezeigt. Bei ihr kommt halt raus, was sie gerade denkt, aber das bin ich mich auch gewohnt. Wenn sie mit ihrer zehnjährigen Schwester spricht, muss ich ihr teilweise schon sagen, dass sie einen Gang zurückschalten muss.
Mia: Das höre ich jeden Tag.

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Für BLICK öffnen «Bachelor»-Kandidatin Mia und ihr Mami Silvia das Fotoalbum.
Foto: Zvg

Sie sprechen die Geschwister an. Wie ist Mia denn als Schwester?
Silvia Roth: Wenn man ihr sagt, sie soll etwas für sie machen, dann macht sie das auch. Sie unterstützt mich da sehr. Ihr Bruder und ihre Schwester schauen auch zu ihr hoch.

Was sollten die beiden denn nicht von Mia abschauen?
Silvia Roth: Die Freizügigkeit! Ab und zu ist es doch etwas zu viel. Ich möchte nicht, dass die kleine jetzt auch bauchfrei rumlaufen will, nur weil es ihre grosse Schwester macht.

Könntest du deinem Mami zuliebe denn nicht etwas mehr Kleider anziehen?
Mia: Keine Ahnung. Ähm … nein. Ich meine, von dem Zeugs lebe ich. Damit pimpe ich ja mein Instagram.
Silvia Roth: Wenn wir rausgehen, schaut sie schon, dass es nicht zu heftig wird. Vor allem auch, wenn die Kleine auch dabei ist.

Was denken Sie denn eigentlich vom Bachelor?
Silvia Roth: Ich habe ihn noch nicht wirklich kennengelernt. Am Public Viewing habe ich ihn schon getroffen, aber viel mehr als Hallo habe ich ihm nicht gesagt. Er ist ein grosser, junger, sympathischer Mann. Vom Optischen her hätte ich jedenfalls nichts gegen ihn als Schwiegersohn.

Mia, Bachelor Clive hast du bereits von deiner Vergangenheit im Kinderheim erzählt. Wie kam es dazu, dass du dort hin musstest?
Silvia Roth:
Mein Ex-Mann hat häusliche Gewalt angewendet, und damals ging Mia noch in den Kindergarten. Natürlich weinte sie dort und erzählte davon. Drei Tage später stand die Polizei vor der Tür und nahm sie mir weg – ohne dass ich irgendwelche Vorwarnungen bekam.

Ich stelle mir die Situation für ein kleines Kind sehr schwer vor. Wie hast du es damals empfunden Mia?
Mia: Ich weiss noch, dass ich mega weinen musste, als man mich meinem Mami wegnahm. Die Zeit nachher war mega schlimm. Meine Pflegefamilie hat mich geschlagen. Danach kam ich in ein Heim. Dort habe ich mich einfach immer eingesperrt und hatte keine schöne Zeit. Man bekommt nicht wie andere Kinder Liebe. Man ist einfach irgendwo untergebracht.

Wie war die Zeit für Sie als Mami?
Silvia Roth: Es war echt schlimm. Ich konnte ja nichts dafür – und sie noch weniger! Ich fühlte mich machtlos, weil ich einfach keine Chance hatte, sie retour zu mir zu holen.

Es war nicht der einzige Schicksalsschlag in deinem Leben, Mia. Vor zwei Jahren hast du dein ungeborenes Kind verloren.
Silvia Roth: Ihr Kind war wie mein eigenes! Ich war wie das zweite Mami. Ich habe alles miterlebt. Sie war fast zwei Monate im Spital, und ich war jeden Tag von Morgen bis Abend im Spital. Zu dieser Zeit war ich richtig ausgelaugt. Ich weiss nicht, ob Gott es nicht wollte, aber es hat sicher seinen Grund. Die Zeit war echt total schlimm. Es war, als hätte ich mein eigenes Kind verloren.

Wie wichtig war dir dein Mami damals als Stütze?
Mia: Eigentlich war sie sehr wichtig, aber zu dieser Zeit hatte ich starke Depressionen. Die Ärzte sagten mir damals: Entweder sterbe ich oder das Kind. Sorry …

Mia dreht sich kurz weg. Ihr laufen Tränen das Gesicht runter. Sofort holt ihr Mami die Nastüechli hervor und tröstet ihre Tochter. Mias Kommentar nach wenigen Sekunden: «Ohh, mein Make-up.»

Silvia Roth: Die Ärzte fragten mich: «Was ist Ihnen wichtiger: Ihr Enkel oder Ihre Tochter?» Ich fragte mich damals echt, was der Doktor für ein Arschloch sei. Ich sagte ihm: «Es gibt kein Entweder-oder. Sie müssen schauen, dass es beiden gut geht!»
Mia: Als die Wehen dann einsetzten, dachte ich, ich sterbe jetzt.
Silvia Roth: Entweder wäre sie gestorben oder mein Enkel. Die Ärzte haben dann vorgezogen, meine Tochter zu retten und das Kind sterben zu lassen.

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