Heute setzt sich «Bachelor»-Kandidatin Bellydah (27) für gute Zwecke wie den Tierschutz ein und könnte trotz grossem Mundwerk keiner Fliege etwas zuleide tun. Früher war das anders. Vor zwölf Jahren schaffte sie es als «Brutalo-Girl» in den BLICK. Die damalige Schlagzeile: «Vicky (15): ‹Ich brach ihr die Nase›».
Im Artikel erzählt Victoria, so Bellydahs richtiger Name, von ihrer Prügel-Vergangenheit. Damals war sie eine von vielen. Denn die Anzahl gewalttätiger Mädchen schoss 2006 in die Höhe. Das erste Mal gewalttätig wurde die Rapperswilerin mit 13 Jahren, als sie zum x-ten Mal als «Schlampe» betitelt wurde. «Ich habe ihr die Faust mit voller Wucht mitten ins Gesicht geschlagen. Sie hatte die Nase gebrochen, einen Zahn draussen, und die Lippe war geplatzt», erzählte sie. Einer Anzeige sei sie damals knapp entgangen.
Prügel bei dummen Kommentaren
Sogar Teil einer Mädchen-Gang sei sie gewesen. «Wenn uns ein anderes Mädchen dumm gekommen ist, haben wir sie verprügelt. Alle immer auf eine. Aber das hat mir nicht so gefallen. Das finde ich feige», sagte sie.
Mit 15 Jahren kam dann schliesslich die Einsicht. «Seit einiger Zeit habe ich mit dem Schlagen aufgehört. Jetzt bin ich wieder normal», meinte sie damals. Ihre Probleme wollte sie fortan mit Reden lösen. «Das ist besser so.»
180-Grad-Wende
Auch zwölf Jahre später will sie von Gewalt nichts mehr wissen. «Die ‹Brutalo-Girls›-Geschichte ist für mich definitiv abgeschlossen», erklärt sie BLICK heute. «Auch jetzt werde ich zwischendurch mal laut, aber zuschlagen werde ich nur noch zur Notwehr.» Sie hat gar eine 180-Grad-Wende hinter sich. «Heute setze ich mich gegen Gewalt ein und kann nicht nachvollziehen, warum ich so was gemacht habe, aber damals war ich halt einfach jung und wusste nicht, was für Folgen so etwas hat.»
Trotzdem sagt sie: «Ich stehe dazu, was ich gesagt und getan habe.» Heute muss Bellydah gar lachen, wenn sie den Artikel sieht. Denn: «Das bin einfach nicht mehr ich.»