Was BLICK bereits gestern schrieb, könnte bald wahr werden: Das SRF will die Bodensee-Arena in Kreuzlingen TG – Austragungsort vieler TV-Shows wie «Die grössten Schweizer Hits» oder «Darf ich bitten?» mit Sandra Studer (49) – bald fallen lassen. In Kreuzlingen ist die Aufregung gross, gestern berief man sogar eine Medienkonferenz ein. «Externe Produktionsstandorte wie unsere Arena sind von der Überprüfung im Zusammenhang mit dem 100-Millionen-Sparprogramm bei SRF nicht ausgeschlossen», sagte Arena-VR-Präsident Matthias Mölleney.
Eine Zukunft ohne SRF
Für die Region hätte das schwerwiegende Konsequenzen. Neben der Jahresmiete haben die Shows für Hotelübernachtungen und andere Einnahmen gesorgt. Obwohl die SRG erst im Juni definitiv entscheidet, sind die Würfel offenbar gefallen. Laut Mölleney denkt man bereits an eine Zukunft ohne SRF und entwickelt Alternativstrategien.
SRF hat seit 2008 in Kreuzlingen gute Erfahrungen gemacht. Vor allem die Möglichkeit, Bühnen während Monaten stehen zu lassen, drückte die Preise. Noch vor einem Jahr schwärmte SRF-Unterhaltungschef Christoph Gebel: «Uns ist wichtig, dass alle grösseren Produktionen an einem Standort zusammengefasst werden, da ansonsten die Kosten massiv steigen.» Die Halle habe eine ideale Grösse und biete eine optimale Infrastruktur.
Was passiert mit dem legendären Studio 1?
Was bedeutet das nun konkret für viele SRF-Shows? Entweder es kommt zum Streichkonzert. Oder man zügelt nach Zürich. Dort gibt es das legendäre Studio 1, in dem in den 70ern Klassiker wie «Teleboy» realisiert wurden. Es bietet Platz für bis zu 500 Zuschauer. «Wo heute ‹Happy Day› entsteht, könnten auch Musikprogramme produziert werden. Die Studio-Infrastruktur müsste nur geringfügig modernisiert werden», sagt Ex-«Benissimo»-Produzent Max Sieber (74).
SRF hält entgegen: «Grundriss und Infrastruktur sind nicht mehr zeitgemäss.» Im Rahmen geplanter Bauarbeiten stünde das Studio 1 in absehbarer Zeit auch nicht mehr zur Verfügung. Das letzte Wort ist vermutlich noch nicht gesprochen. Vielleicht findet Sandra Studer dort ein Plätzchen, wo einst die «Teleboy»-Figur hin und her wackelte.