Mit 100 Gästen aus zehn Jahren «SRF bi de Lüt» feiert TV-Liebling Nik Hartmann in seiner Sendung heute Abend sein Jubiläum. Wie er in einer Woche mit seiner Familie Weihnachten feiert, hat er BLICK exklusiv erzählt.
BLICK: Nik Hartmann, was bekommt Ihr Hund zu Weihnachten?
Nik Hartmann: Oshkosh kriegt an 365 Tagen im Jahr viel frische Luft, genügend Auslauf und ordentliches, gesundes Futter. Ich glaube, sie macht sich nicht so viel aus Weihnachten.
Wirklich? Hunde lieben zumindest glitzernde Christbaumkugeln. Sie holen sie gerne runter.
Wir haben den Baum mit dem elektrischen Viehhüter unseres Bauernnachbarn gesichert (lacht). Nein, Oshkosh ist ein braver Hund – wie unsere zwei Kater auch. Sie springen nicht rauf. Sie sind gut erzogen. Das ist auch gut so, weil auf unserem Baum noch richtige Kerzen auf einem Naturbaum brennen.
Hand aufs Herz: Ein Häppchen vom Fondue Chinoise gibt es für den Hund aber schon, oder?
Gibts bei uns nicht! An Weihnachten kochen wir immer was anderes. In diesem Jahr habe ich mal etwas Geschmortes vorgeschlagen.
Stehen Sie dann in der Küche und schwingen den Kochlöffel?
Wir wechseln uns ab. Heiligabend koche ich mit meiner Mutter. Wir feiern bei uns zu Hause mit all meinen Brüdern, deren Familien und meinen Eltern. Und am Stephanstag ist dann Carlas Grossfamilie mit etwa 20 Erwachsenen und Kindern bei uns zu Gast. Dann teilen wir uns die Gänge auf. Wir feiern traditionell und gehen auch in die Kirche.
Am Samstag läuft der zweite Teil der Sendung «Das grosse Wiedersehen» mit den Höhepunkten aus zehn Jahren «SRF bi de Lüt». Die Sendung wurde im September aufgezeichnet. Spürt man trotzdem ein bisschen Weihnachten?
Ja, eigentlich dauernd. Es geht um Liebe, Zuneigung und Dankbarkeit. Das passt in diese besinnliche Zeit. Ich habe Menschen zu mir nach Hause eingeladen, die in den vergangenen zehn Jahren in einer «SRF bi de Lüt»-Sendung aufgetreten sind. Einer, den ich gerne dabeigehabt hätte, wäre mein Bergführer Res gewesen. Doch Res ist nicht mehr. Er starb vor bald sieben Jahren bei einem Bergunfall. Für die Sendung durfte ich jetzt seine Eltern besuchen. Eine sehr bewegende Begegnung.
An den Festtagen gibt es oft Spannungen in Familien. Wie beugen Sie vor?
Das liegt doch meistens an Enttäuschungen und falschen Erwartungen. Weihnachten ist nirgends so wie im Hollywood-Schmuse-Kuschelfilm. Auch bei uns nicht. So richtig hat es an Weihnachten aber noch nie «gchlöpft».
Gibt es bei den Hartmanns noch Geschenke?
Also Päckli sind schon sehr wichtig (lacht). Aber es soll nicht in Geschenk-Stress ausarten. Wir haben immer eine Flasche Weissen im Kühlschrank. Ich mag es, Zeit für Gäste zu haben.
Ihr achtjähriger Sohn Melchior lebt mit einer zerebralen Lähmung. Spürt er, was an Weihnachten bei Ihnen zu Hause passiert?
Melchior liebt Musik, viele Menschen um ihn herum und blinkende Lichter. So gesehen ist die Adventszeit seine Zeit!
Was werden Sie ihm schenken?
Das bleibt bis Heiligabend geheim. Dann dürfen ihm seine Brüder helfen, das Päckli auszupacken. Er selbst hat für uns keine Päckli. Aber er ist für uns jeden Tag ein Geschenk.
Was ist Ihr grösster Wunsch zu Weihnachten?
Auch weiterhin Vater von gesunden und glücklichen Kindern zu sein.
Sie sprechen bewusst «von gesunden Kindern» – und meinen damit auch Melchior.
Eine Behinderung ist keine Krankheit. Melchiors Zustand verschlechtert sich ja nicht, er macht jeden Tag kleine Fortschritte. Er hat zum Beispiel gelernt, trotzig zu sein. Und das freut mich. Er ist ein wunderbarer Bub.
Er heisst wie einer der drei Könige ...
Melchior oder Melk ist in der Zentralschweiz ein verbreiteter Name. Unser Bub heisst nicht wegen des Königs so. Aber er ist für uns ein kleiner König.
Zurück zur Sendung: Ihre Live-Sendung kommt jetzt als Jahreszeiten-Show daher. Bewährt sich das, denn mit Skirennen wie beim letzten Mal kamen Sie noch auf etwas über 20 Prozent Marktanteil?
Obwohl das Skirennen lief, haben am 25. November durchschnittlich 345'000 Zuschauerinnen und Zuschauer unser «Herbstfest» gesehen. Und mit den ersten Sendungen 2017 waren wir mit über 30 Prozent Marktanteil natürlich sehr happy.
Sie arbeiten vollumfänglich für die SRG – fürs Radio und Fernsehen. Machen Sie sich Sorgen, dass die No-Billig-Abstimmung angenommen werden könnte?
Es ist ein Thema, das viele Schweizer so fest bewegt wie kaum eine Initiative in der Vergangenheit. Mich lässt die Diskussion selbstverständlich nicht kalt. Ich zähle auf ein sachlich geführtes Gespräch. Ich werde mich aber hüten, vor der Abstimmung zu diesem Thema öffentlich meine Meinung zu äussern. Die Stimmbürger werden entscheiden.
Ihre Sendungen sind der Beweis, dass gescheite Unterhaltung zu einem Gebührensender gehört.
Danke fürs Kompliment. Aber wir stimmen ja nicht über mich oder einzelne Sendungen ab, sondern darüber, ob die SRG weiterhin bestehen bleibt oder nicht.
Zum Schluss: Läuft bei Ihnen zu Hause über die Festtage der TV-Apparat?
Klar. Dank den Online-Angeboten und der Rückspulfunktion vom Networkanbieter verpasst man ja nichts. Meine Familie schaut mindestens drei Mal «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel», und «Loveactually» hat sich bei uns auch als Weihnachtsklassiker eingemeindet.
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