Um Dimitri die letzte Ehre zu erweisen, waren am Samstagnachmittag auch bekannte Persönlichkeiten, etwa alt Bundesrat Flavio Cotti, in die katholische Stadtkirche St.Antonio von Locarno gekommen. Der emeritierte Bischof von Lugano, Pier Giacomo Grampa, stand der Trauerfeier vor.
«Dimitri spielte mit seiner Kunst auf den sensibelsten Saiten unseres menschlichen Seins», sagte Grampa. Da ein Clown nie in Pension gehe, «wird er nun die Engel zum Lachen bringen».
Besonders ergreifend waren die von Dimitris Tochter Nina vorgetragenen Lieder sowie Ansprachen von Tochter Masha und Sohn David, der dankte, dass er noch bis zuletzt mit seinem Vater intensiv zusammen arbeiten durfte. «Kannst du bitte schon mal alles vorbereiten, damit wir irgendwann dort oben auch eine Familienshow machen können», sagte David, der bekannte Seiltänzer.
Weggefährten dankten Dimitri für das, was er in seiner Karriere erreicht hat, und dass er zugleich bescheiden und menschlich blieb. «Mit der Gründung der Dimitri Theater-Schule hast du zudem eine Utopie verwirklicht», sagt Oliviero Giovannoni, Dimitris «Hofkomponist», wie er sich selbst bezeichnete. Er zitierte einen Spruch des bekannten Trompeters Franco Ambrosetti: «Für mich war Dimitri einer der grössten Poeten, ohne Worte zu benutzen.»
Kabarettist Franz Hohler sagte, man könne einfach nicht glauben, dass Dimitri tot sei: «Er ist doch der Clown, der in unserem Herzen ein Gästezimmer bewohnte.» Nun müsse man rasch schauen, dass dieses Gästezimmer nicht leer bleibe.
Unter dem Applaus der Trauergäste und begleitet von Orgelklängen wurde der Sarg schliesslich durch das Mittelschiff auf den Vorplatz getragen. Schülerinnen und Schüler der Dimitri-Schule feierten hier nochmals ein buntes Fest. «Der Clown ist tot, es lebe der Clown», riefen sie. Es folgte ein letzter, nicht enden wollender Applaus.
Danach wurde der Sarg zur Einäscherung ins Kremationszentrum von Riazzino gebracht. Die Urne wird im engsten Familienkreis im Garten des Wohnhauses im Centovalli unter einer von Dimitri selbst gefertigten Skulptur beigesetzt.
Dimitri, mit bürgerlichem Namen Jakob Dimitri, war am Dienstagabend nach kurzem Unwohlsein zu Hause im Alter von 80 Jahren gestorben. Bis zuletzt stand er auf der Bühne und hatte sich noch an dem Freilichtspiel «Träume eines anderen Lebens» auf dem Monte Verità von Ascona beteiligt.
Sowohl im Teatro Dimitri als auch auf dem Monte Verità werden die Aufführungen trotz dem Tod von Dimitri fortgesetzt. «Um Dimitri zu ehren, hat das Ensemble beschlossen, ganz in seinem Sinne weiterzuspielen», heisst es auf der Homepage des Theaters Monte Verità. Auch seine Familie hatte dies ausdrücklich gewünscht. (SDA)
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