Die Stadt Bern führt das auf den trockenen Sommer zurück. «Ausserdem hatten wir im Mai sehr viel Regen», berichtete ein Seeländer Gemüsebauer. 14 Marktfahrer mussten ihre Teilnahme sogar kurzfristig absagen: Sie hatten zu wenig Zwiebeln an Lager.
Der Freude der Schaulustigen an den kunstvollen Zöpfen und Kränzen tat das leicht verminderte Angebot keinen Abbruch - zumal das Wetter mitspielte: Es war mässig kalt und blieb den ganzen Tag trocken in Bern. Besucher sprachen vom «perfekten Zibelemärit-Wetter».
Im Lauf des Tages mutierte der «Zibeler» vom Gemüsemarkt zum Volksfest. Kleine und grosse Kinder fanden ihren Spass an der Konfettischlacht und erschreckten Passanten mit quietschenden Platsikhämmerchen, derweil sich die älteren Besucher an Glühwein und Zwiebelkuchen erfreuten. Das Gedränge - auf berndeutsch «Gstungg» - war wie immer gross.
Augenfällig war dieses Jahr die Polizeipräsenz: Deutlich mehr Polizisten als gewohnt waren unterwegs. So hatte es der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause nach den Anschlägen von Paris angekündigt.
Der Zibelemärit findet am vierten Montag im November statt. Er geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als Bäuerinnen aus dem Seeland und dem Freiburgischen ihr Gemüse in Bern zu verkaufen begannen - und zwar zwei Wochen lang ab dem Martinstag am 11. November.