Todesfall
Landschaftsschützer Franz Weber gestorben

Der Tier- und Landschaftsschützer Franz Weber ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 91 Jahren, wie die Fondation Franz Weber mitteilt. Weber, der mit Brigitte Bardot gegen das Abschlachten von Robbenbabies kämpfte, gilt als Vater der Zweitwohnungsinitiative.
Publiziert: 04.04.2019 um 14:34 Uhr
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Aktualisiert: 05.04.2019 um 11:36 Uhr
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Franz Weber, links, und Brigitte Bardot, rechts, protestieren am 21. März 1977 in Kanada gegen das Robbenschlachten.
Foto: Keystone

Die Fondation Franz Weber trauert um ihren Gründer. Der gebürtige Basler Franz Weber (†91) galt als Pionier für den Schutz der Tierwelt, der Natur und unserer Landschaft. Er machte sich einen Namen mit seinen vielfältigen Aktionen und Initiativen – beispielsweise im Kampf gegen die Abschlachtung von Robbenbabies, den er zusammen mit der französischen Filmschauspielerin Brigitte Bardot (84) führte.

Aber genauso wie er sich für den Schutz der Elefanten einsetzte, machte er sich stark für die Rettung der Weinberge im Lavaux VD, der Donau-Auen in Österreich sowie für die Rettung des Grandhotels Giessbach in Brienz BE.

Tochter Vera verliert ihren «Wegweiser»

Tief traurig, jedoch erfüllt mit grosser Dankbarkeit, nähmen seine Familie, Mitarbeitende, Freunde und Mitstreiter der Fondation Franz Weber Abschied von ihm, heisst es auf der Website der Fondation. «Ich verliere meinen geliebten Vater sowie meinen Wegweiser im Kampf für eine lebenswerte Welt», sagt Franz Webers Tochter Vera Weber (44).

Die heutige Fondation-Präsidentin übernahm vor bald fünf Jahren die Nachfolge ihres Vaters an der Spitze der international bekannten Organisation für Tier-, Natur-, Landschafts- und Kulturgüterschutz.

Mit seinen Kampagnen hat Franz Weber Geschichte geschrieben – national und international. Sein «Erweckungserlebnis» hatte Franz Weber im Jahre 1965 in Surlej bei Silvaplana GR. Der Weiler mit 30 Einwohnern im Engadin sollte in eine Stadt mit 25'000 Bewohnern verwandelt werden. Die Empörung über das Projekt machte den damals in Paris lebenden Journalisten zum ersten Umweltschützer der Schweiz.

150 Kampagnen organisiert

Weber organisierte eine Medienkampagne gegen das Vorhaben. Er trieb das nötige Geld auf, um für das Bauprojekt unerlässliche Grundstücke zu erwerben und diese mit einem Bauverbot zu belegen. Die Rettung von Surlej, mit der Franz Weber international bekannt wurde, steht am Anfang von insgesamt 150 Kampagnen.

Von überall her wurde Franz Weber fortan um Hilfe gerufen. Er schützte die Gärten von Lausanne-Ouchy VD vor einem Autobahn-Zubringer und die Donau-Auen vor einem gigantischen Wasserkraftwerk.

Franz Weber – stets von Ehefrau Judith an seiner Seite unterstützt – gilt als Pionier mit Charisma, der die Mitmenschen für den Naturschutz wie den Heimatschutz begeistern konnte.

Ja zur Zweitwohnungs-Initiative

Tochter Vera Weber, Kampagnenleiterin der von ihm lancierten Zweitwohnungsinitiative, die 2012 von Volk und Ständen angenommen wurde, sagt als Leiter der Fondation: «Das Feuer von Franz Weber, seine komplette Hingabe brennt in uns, in mir weiter».

Die öffentliche Gedenkfeier wird Anfang Sommer im Grandhotel Giessbach stattfinden. (SDA/pt)

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