Der Schweizer Regisseur Urs Egger ist tot. Er verstarb am Samstag im Alter von 64 Jahren. Das bestätigte das Schweizer Radio und Fernsehen, nachdem der «Tages-Anzeiger» am Montagabend darüber berichtete. Egger drehte zahlreiche Fernsehfilme im deutschsprachigen Raum. Eine davon war die Grossproduktion «Gotthard» von SRF.
«Von allen historischen Filmen, die ich bisher gemacht habe, war ‹Gotthard› bei weitem der aufwendigste», sagte Egger 2016 in einem Interview mit SRF. In jenem Jahr strahlte SRF den Fernseh-Zweiteiler aus. Der Film, der auf historischen Tatsachen beruht, erzählt die Geschichte des Baus des 1882 eröffneten Gotthard-Bahntunnels. Er war eine Koproduktion mit ZDF, ORF, RSI, dem Westschweizer Fernsehen RTS und SRG SSR, wie SRF im Internet schreibt. Der Film erhielt bei den Seoul International Drama Awards den Preis für die beste Regie in der Kategorie TV-Movie. 2017 erhielt «Gotthard» an den Solothurner Filmtagen den Schweizer Fernsehfilmpreis.
Er wurde erst kürzlich für den Grimme-Preis nominiert
Zu Eggers Werken gehört auch der Kinospielfilm über das Kinderhilfswerk «Kinder der Landstrasse», der 1992 in die Schweizer Kinos kam. Egger war zudem Regisseur von «Epsteins Nacht» (2002). Erzählt wird darin die Lebensgeschichte von drei Juden in Berlin. Erst vor wenigen Tagen war sein Film «Das Wunder von Wörgl» für den Grimme-Preis nominiert worden.
Urs Egger wurde 1955 in Bern geboren. Nach Angaben von swissfilms.ch arbeitete er zunächst als Filmkorrespondent in Los Angeles (USA), unter anderem für die «Neue Zürcher Zeitung». 1976/1977 besuchte er dort die Regieklasse am American Film Institute am Center for Advanced Film Studies. Seit 1994 lebte Egger in Berlin. Weitere internationale Erfahrungen konnte er unter anderem 1987 als Regieassistent bei der britischen Produktion «James Bond 007 – Der Hauch des Todes» (1987) sammeln. (SDA/bsn)