Albee sei am Freitag (Ortszeit) in seinem Haus in Montauk auf Long Island im Bundesstaat New York gestorben, teilte ein Sprecher mit. Der Dramatiker hatte seinem Freund David Crespy zufolge nach einer Herzoperation im Jahr 2013 schon länger gesundheitliche Beschwerden gehabt. Sein Assistent liess mitteilen, Albee sei «friedlich nach kurzer Krankheit» gestorben.
Vor einem schweren chirurgischen Eingriff hatte Albee vor einigen Jahren folgende Notiz geschrieben, die im Fall seines Todes verbreitet werden sollte: «An Euch alle, die mein am Leben sein so wundervoll, so aufregend und so vollständig gemacht haben, meinen Dank und all meine Liebe.»
Albee wurde am 28. März 1928 geboren und begann bereits als Schüler mit dem Schreiben von Gedichten und Geschichten. Vielen Kritikern zufolge galt Albee in den USA als einflussreichster Dramatiker seiner Zeit. Für sein mehr als 30 Dramen umfassendes Lebenswerk wurde er unter anderem mit dem Tony Award ausgezeichnet.
Mit hintersinnigem Witz beschrieb er in seinen Dramen die Laster einer verzweifelten Generation, die Angst des Menschen vor der Einsamkeit und amerikanische Familien, die sich unter einer Fassade modernen Lebens verstecken und selbst täuschen. Nach Einschätzung vieler Beobachter belebte er die in den USA langsam aussterbende Gattung des Dramas neu und half dabei, sie als Kunstform am amerikanischen Theater zu erhalten.
Die Pulitzer-Preise gewann Albee für die Stücke «Empfindliches Gleichgewicht» (1966), «See-Eskapade» (1974) und «Three Tall Women» (1991), während die Pulitzer-Jury ihm den Preis für das doppelte Ehedrama «Virginia Woolf» mit knapper Mehrheit versagte. Die knappe Entscheidung gegen Albees Stück führte zum Austritt mehrerer Jurymitglieder.
«Virginia Woolf» hatte ihn 1962 auf quasi über Nacht zum Star am Theaterhimmel in den USA gemacht. Das Stück wurde zwei Jahre lang am Broadway in New York aufgeführt, 1966 wurde es mit Elizabeth Taylor und Richard Burton in den Hauptrollen verfilmt.